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Immer mehr Kinder leiden an Schilddrüsen-Krankheiten

Presseinformation Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V.

Bonn – Über Antriebslosigkeit hatte ihre Tochter schon seit längerem geklagt. Als dann auch Nackenschmerzen, Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Muskelverhärtungen hinzukamen, wurde es der jungen Mutter doch etwas mulmig zumute. Ihr Entschluss, mit ihrer Tochter zum Arzt zu gehen, war goldrichtig. Denn der stellte zum Glück schnell fest, dass das zehnjährige Mädchen an Hashimoto leidet – eine dauerhafte Entzündung der Schilddrüse, bei der sich das körpereigene Abwehrsystem fälschlicherweise gegen sich selbst richtet und das Gewebe der Schilddrüse angreift und schädigt. Im Blut der Betroffenen lasen sich dann sogenannte Auto-Antikörper gegen Schilddrüsengewebe nachweisen.

Beileibe kein Einzelfall: Allein in den Jahren 2010 bis 2014 gab es bei Kindern von 0 bis unter 12 Jahren 92019 neu diagnostizierte Hashimoto-Erkrankungen.

Dies geht aus einer Statistik der Kassenärztlichen Bundesvereinigung hervor, die der Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. vorliegt und diese alarmiert hat.

„Warum muss das Kind erst in den Brunnen fallen?“, fragt Barbara Schulte, Vorsitzende der Liga. Die steigende Zahl der mit autoimmunen Erkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow) diagnostizierten Kinder sei für die Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. der entscheidende Ansporn, „nicht weitere kostbare Jahre verstreichen zu lassen“. Sie fordert den früheren Einstieg in die Schilddrüsenuntersuchungen bei Kindern: Nicht erst in der J 1 (12 bis 13 Jahre) sondern eine Diagnostik mit TSH-Bestimmung in der U 9 (Einschulung).
Um Fehlentwicklungen (Verzögerung der geistigen und körperlichen Entwicklung) zu vermeiden, sei eine möglichst frühzeitig einsetzende Diagnostik und eine sofortige Therapie mit dem Schilddrüsenhormon Thyroxin absolut notwendig.

Antriebsarmut, Konzentrationsstörungen, Mobbing, massiver Stress, Aggressivität, Rückzug aus dem sozialen Leben, Schulverweigerung, Abbruch von Ausbildungen, Resignation – das alles kann Hashimoto auslösen. Für die Schilddrüsen-Liga Deutschland e.V. „ein Teufelskreis, den die Kinder und Jugendlichen nicht mehr bewältigen können und aus dem dann auch die gesamte Familie nicht mehr herauskommt“.

Frühzeitigere Schilddrüsenuntersuchungen kämen übrigens auch der Volkswirtschaft zugute, denn durch eine Früherkennung einer Schilddrüsenerkrankung gibt es Einsparungen im Bereich der Psychotherapien oder unnötigen medizinische Untersuchungen. „Wir verbessern die Lage auf dem Gebiet der Leistungsfähigkeit, bekommen weniger Arbeitslose und eine deutlich bessere gesellschaftspolitische Integration von Kindern und Jugendlichen“, stellt Barbara Schulte abschließend fest.