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Immer mehr Brustkrebsfälle in Indien – ist verkürzte Stillzeit schuld?

Die neue Ausgabe des International Journal of Cancer, Band 125 (3), ist erschienen

Heidelber – Indische Frauen bekommen immer häufiger Brustkrebs – vermutlich infolge kürzerer Stillzeiten, zeigt eine Studie. Weitere Themen im Heft: Eine bestimmte Form von Gebärmutterhalskrebs, die versteckt im Drüsengewebe wächst, kann durch Vorsorgeuntersuchungen eingeschränkt erkannt werden; Eiweißstoff verrät, wie bösartig ein Hirntumor ist.

Seit einiger Zeit ist bekannt: Eine längere Stillzeit senkt das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Ein Forscherteam um Vendhan Gajalakshmi vom Epidemiological Research Center in Indien hat diesen Zusammenhang jetzt in einer Studie in der indischen Bevölkerung untersucht. Die Forscher zeigten: Besonders für Frauen vor den Wechseljahren war das Brustkrebsrisiko deutlich geringer, wenn sie lange Zeit gestillt hatten. Eine lange Stillzeit geht mit einer geringeren Produktion von Östrogenen einher. Diese Hormone können bei der Entstehung von Brustkrebs eine Rolle spielen. Die Zahl der Brustkrebsfälle in Indien ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen. Die Wissenschaftler vermuten, dass der Grund dafür unter anderem veränderte Stillgewohnheiten sind. Hochrechnungen zufolge ist Indien das Land mit den meisten Brustkrebs-Todesfällen weltweit. Indische Frauen sollten besser über die Vorteile eines längeren Stillens für Mutter und Kind aufgeklärt werden, urteilen die Autoren.

Eine engmaschige und sorgsame Vorsorgeuntersuchung durch den so genannten Pap-Test kann dazu beitragen, dass auch eine bestimmte Form von Gebärmutterhalskrebs, das Adenokarzinom, seltener wird. Allerdings ist die Schutzwirkung begrenzt, wie jetzt eine Studie mit über 3000 britischen Frauen mit verschiedenen Formen von Gebärmutterhalskrebs zeigte. Bisher war fraglich, ob die Vorsorge auch vor Adenokarzinomen schützt, denn diese entstehen versteckt im Schleimdrüsengewebe und sind daher schwer zu erkennen. In vielen Ländern ist Gebärmutterhalskrebs dank regelmäßiger Untersuchungen deutlich seltener geworden. Durch den Pap-Test, einen Zellabstrich des Muttermundes, können Frauenärzte Vorstufen von Krebs erkennen und die Erkrankung gegebenenfalls durch eine Operation behandeln. Forscher um Peter Sasienei vom Cancer Research-UK Center for Epidemiology sammelten Daten von Pap-Tests, die bei erkrankten Frauen vor der Diagnose durchgeführt worden waren. Ihre Auswertungen zeigen, dass die Tests auch Adenokarzinome erkennen können, allerdings insgesamt schwächer als andere Formen von Gebärmutterhalskrebs.

Die Menge eines bestimmten Eiweißstoffs, dem LTBP (Latent TGF-β-Binding Protein), kann Aussagen darüber liefern, wie bösartig ein Hirntumor ist. Je höher die Konzentration, desto aggressiver der Krebs. Das fand eine Forschergruppe um Isabel Tritschler von der Universität Tübingen heraus. Der Eiweißstoff bindet an den Wachstumsfaktor TGF-β (Transforming Growth Factor beta), der in Glioblastomen die Wanderung von Krebszellen vom ursprünglichen Tumor weg begünstigt. Gleichzeitig unterdrückt TGF-β eine Abwehrreaktion des Körpers, indem es das Wachstum von Immunzellen hemmt. Die besonders bösartigen Glioblastome wachsen sehr schnell in gesundes Gewebe hinein und haben daher eine sehr ungünstige Prognose.

Gajalakshmi et al. Breastfeeding and breast cancer risk in India: A multicenter case-control study DOI: 10.1002/ijc.24429

Sasieni et al. Screening and adenocarcinoma of the cervix DOI: 10.1002/ijc.24410 Tritschler et al. Modulation of TGF- activity by latent TGF- -binding protein 1 in human malignant glioma cells DOI: 10.1002/ijc.24443 Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com