Baden-Baden/Brüssel – Baden-Württemberg ist deutschlandweit führend, was die Herstellung homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittel betrifft: über 50 mittelständische Unternehmen produzieren dort und sichern somit Tausende von Arbeitsplätzen. Vertreter der Unternehmen Deutsche Homöopathie-Union (DHU), Biologische Heilmittel Heel GmbH, WALA sowie Weleda AG trafen vergangene Woche in Brüssel mit Mitgliedern des EU-Parlaments aus Baden-Württemberg zusammen. Die vier Firmen zeichnen sich durch ihre Tradition, hohe Qualitätsstandards, wachsende Beschäftigungszahlen und durch ihr Bekenntnis zum Standort Baden-Württemberg aus.
Die Unternehmen, die sich im “KompetenzForum Homöopathie und Anthroposophie”, einer Initiative des BPI Landesverbandes Baden-Württemberg (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V.), organisiert haben, erläuterten den Europapolitikern Rainer Wieland (CDU) und Dr. med. Thomas Ulmer (CDU) die Besonderheiten dieser Therapierichtungen vor allem hinsichtlich der Herstellung ihrer Arzneimittel. Zudem betonten sie, wie unabdingbar angemessene gesetzliche Rahmenbedingungen für ihre Betriebe seien.
Die Geschäftsführer Ralph Schmidt (Heel), Patrick Sirdey (Weleda AG), Dr. Johannes Stellmann (WALA) sowie Franz Stempfle (DHU) wiesen, unterstützt von Nand De Herdt, dem Generalsekretär des europäischen Verbandes homöopathischer und anthroposophischer Arzneimittelhersteller ECHAMP darauf hin, dass manche Gesetzgebung gerade auf europäischer Ebene viel zu wenig auf die Besonderheiten der homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittel eingeht und damit Wachstum überaus gefährde. So sei es beispielsweise nicht sinnvoll, die selben Maßstäbe “eins-zu-eins” anzulegen wie für chemisch definierte Arzneimittel. Ebenso sei auch der Vielfalt der Arzneimittel der Homöopathie/Anthroposophie Rechnung zu tragen, die sich u. a. in vielen hundert notwendigen Präparaten zeige.
Auch seien andere europäische Hersteller, was beispielsweise die europaweite Zulassung der Arzneimittel angehe, deutlich im Vorteil. Rainer Wieland und Dr. Thomas Ulmer sagten den Unternehmen ihre tatkräftige Unterstützung zu und beabsichtigen im Herbst dieses Jahres das Gespräch anlässlich eines Vor-Ort-Termins bei einer der Firmen fortzuführen. Neben Europapolitikern sollen auch fachkompetente Vertreter aus dem Bundes- und Landtag mitwirken. Die Europapolitiker zeigten sich sehr beeindruckt von dem wachsenden Interesse und der Akzeptanz beider Therapieformen in der breiten Bevölkerung. Zudem stand außer Frage, dass die Homöopathie und die Anthroposophie im Gesundheitswesen in Deutschland aber auch europaweit einen immer wichtigeren Platz einnehmen werden. Deshalb solle und müsse ihr Einsatz auch zukünftig weiter ermöglicht und bei der europäischen Gesetzgebung gezielt gefördert werden, so die Forderung der Unternehmensvertreter. Sie sehen das Treffen in Brüssel als erstes Grundsatzgespräch. Ziel sei es, für die Homöopathie und Anthroposophie eine Brücke von Baden-Württemberg in die EU zu schlagen.
Hintergrund KompetenzForum Das KompetenzForum Homöopathie und Anthroposophie ist eine Initiative des Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V., Landesverband Baden-Württemberg (BPI). Es wurde 2005 in Baden-Württemberg gegründet. Ziel der Initiative ist es, die homöopathische und anthroposophische Medizin stärker im Gesundheitswesen zu verankern. Das KompetenzForum will dazu beitragen, die Information, Transparenz und Kommunikation zwischen Politik, Gesellschaft und Herstellern zu verbessern.
Liste der Teilnehmer des Gesprächs am 7. Februar 2007 in Brüssel
Mitglieder des Europäischen Parlaments, Mitarbeiter MdEP Rainer Wieland, CDU MdEP Dr. med. Thomas Ulmer, CDU
Unternehmensvertreter, KompetenzForum: Ralph Schmidt (Geschäftsführer Heel), Baden-Baden Patrick Sirdey (Gruppenleitung Weleda AG), Schwäbisch Gmünd Dr. Johannes Stellmann (Geschäftsführer Wala), Bad Boll-Eckwälden Franz Stempfle (Geschäftsführer DHU), Karlsruhe Nand De Herdt (Generalsekretär ECHAMP), Brüssel
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