Berlin – Deutschlands Apotheker begrüßen die zunehmenden Ermittlungen von Bundes- und Landeskriminalämtern gegen den illegalen Handel mit rezeptpflichtigen Arznei- und Betäubungsmitteln über das Internet. Auch beim Kampf gegen Arzneimittelfälschungen, die oftmals über Internet und Versandhandel in Verkehr gebracht werden, fordern die Apotheker ein hartes rechtsstaatliches Durchgreifen. “Der Versandhandel mit Medikamenten über Staatsgrenzen hinweg begünstigt dieses gesundheitsgefährdende Geschäft, weil sich die Kriminellen der Strafverfolgung offenbar besser entziehen können”, warnt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. “Seriöse Anbieter sind von skrupellosen Geschäftemachern leider nur schwer zu unterscheiden.”
Das Bayerische Landeskriminalamt vermeldete gestern, dass eine kriminelle Bande dingfest gemacht wurde, die illegalen Versandhandel mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln sowie Betäubungsmitteln über das Internet betrieben hatte. In der Studie “Arzneimittelkriminalität – ein Wachstumsmarkt?” empfiehlt das Bundeskriminalamt nach eigenen Angaben, den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln zu hinterfragen, weil Verbraucher kaum zweifelsfrei feststellen können, ob man sich im Internet an legale Anbieter von Arzneimitteln wendet oder nicht. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind weltweit etwa zehn Prozent aller Arzneimittel gefälscht. 2006 wurden an den EU-Grenzen 2,5 Millionen gefälschte Arzneimittel-Einheiten sichergestellt, 2005 waren es noch 500.000.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen finden Sie auch unter http://www.abda.de