Neuherberg – Gemeinsam mit den führenden deutschen Wissenschaftlern aller Stufen der Wertschöpfungskette baut das Helmholtz Zentrum München eine starke Allianz zur Erforschung und schließlich Heilung von Stoffwechselerkrankungen auf. Die Helmholtz-Gemeinschaft fördert die ICEMED-Allianz (Visualisierung und Therapie Umweltbedingter Stoffwechselerkrankungen (ICEMED)) mit 15 Millionen Euro über fünf Jahre. Hinzu kommen weitere 15 Millionen Euro Förderung der über 30 beteiligten Helmholtz-Zentren und Universitäten.
ICEMED, die neue am Helmholtz Zentrum München koordinierte Helmholtz-Allianz, verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: Indem die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Matthias Tschöp moderne bildgebende Verfahren mit Grundlagen- und angewandter sowie klinischer Forschung vernetzen, wollen sie einen Weg finden, um Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes mellitus und Übergewicht (Adipositas) zu heilen – oder zukünftig sogar ihre Entstehung zu verhindern. Die Helmholtz-Gemeinschaft, die beteiligten Helmholtz-Zentren und Universitäten unterstützen dieses Anliegen mit 30 Millionen Euro über fünf Jahre. Das Konsortium aus über 30 deutschen Partnern aus Adipositas-, Diabetes- und Gehirn-Forschung arbeitet dabei mit Sanofi Aventis Pharmaceuticals, aber auch mit den international hoch angesehenen Diabetes- und Adipositas-Forschungszentren der Universität von Cambridge (UK) und an der Yale University (USA) zusammen.
Das Team konzentriert sich auf das Zentralnervensystem, das an der Steuerung aller systemischen, metabolischen Prozesse beteiligt ist und damit das entscheidende Zielorgan von Umwelteinflüssen wie hyperkalorischen Diäten und Stress ist. “Unser innovativer Ansatz und das herausragende interdisziplinäre Team können uns den wissenschaftlichen Durchbruch und neue personalisierte Therapieansätze bei Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas oder Typ-2-Diabetes mellitus ermöglichen”, sagt Tschöp, der das Institut für Diabetes- und Adipositasforschung des Helmholtz Zentrums München leitet und in diesem Jahr als erster Mediziner eine Humboldt-Professur an der Technischen Universität München (TUM) erhalten hat.
“Gemeinsam können wir es schaffen, die sich ausweitende Pandemie von Diabetes und Adipositas einzudämmen und hoffentlich umzukehren”, ist sich Tschöp sicher. Der Mediziner hat nicht nur selbst Erfahrung in der klinischen und pharmazeutischen Forschung, sondern erhält schlagkräftige Unterstützung durch die aktive Beteiligung führender deutscher Klinikdirektoren auf dem Gebiet der Stoffwechselforschung (Prof. J. Spranger, Prof. H. Häring, Prof. J. Brüning, Prof. H. Lehnert, Prof. M. Stumvoll). Beides soll die effiziente Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den medizinischen Alltag gewährleisten.
“Eine besondere Chance liegt weiterhin in unserer engen Zusammenarbeit mit führenden Physikern wie unserem ICEMED Co-Koordinator Professor Jon Shah (Helmholtz Forschungszentrum Jülich), der in den letzten Jahren neue Technologien zur gleichzeitigen Visualisierung mehrerer Stoffwechselprozesse im menschlichen Gehirn entwickeln konnte.”, so Professor Tschöp.
Die weltweit einzigartige ICEMED Allianz ist so gleichzeitig wegweisend für Verbünde zur Stoffwechselforschung weltweit: nationale Wissenschaftsressourcen werden synergetisch genutzt und können so in personalisierte, effiziente Therapiekonzepte umgesetzt werden.
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Das Helmholtz Zentrum München verfolgt als deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt das Ziel, personalisierte Medizin für die Diagnose, Therapie und Prävention weit verbreiteter Volkskrankheiten wie Diabetes mellitus und Lungenerkrankungen zu entwickeln. Dafür untersucht es das Zusammenwirken von Genetik, Umweltfaktoren und Lebensstil. Der Hauptsitz des Zentrums liegt in Neuherberg im Norden Münchens. Das Helmholtz Zentrum München beschäftigt rund 1.900 Mitarbeiter und ist Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, der 17 naturwissenschaftlich-technische und medizinisch-biologische Forschungszentren mit rund 31.000 Beschäftigten angehören. www.helmholtz-muenchen.de