STUTTGART, 16.03.2011 – Ab dem 1. April erhalten alle HZV-Ärzte, die einen Arzt in Weiterbildung im Rahmen des Programms VerbundweiterbildungPlus des Kompetenz-Zentrums Allgemeinmedizin beschäftigen, einen Zuschlag von drei Euro auf die kontaktunabhängige Pauschale P1. Die fünfjährige, durch universitäre Strukturen unterstützte Weiterbildung soll den angehenden Fachärzten den Weg in die eigene Hausarztpraxis erleichtern und Hausärzte bei der Suche nach qualifiziertem Nachwuchs unterstützen.
Mehr als 90 Praxischefs und 110 angehende Ärztinnen und Ärzte nehmen in 26 regionalen Verbünden bereits an dem Weiterbildungsangebot teil. Es bietet dem Nachwuchs durch ein qualitativ hochwertiges und abgestimmtes Curriculum mit wenig bürokratischem Aufwand einen zusätzlichen Anreiz, den Berufsweg eines niedergelassenen Hausarztes zu wählen.
Die hausärztlichen Themen und Denkweisen stehen im Mittelpunkt dieser besonders innovativen Form der Weiterbildung. Dies geschieht durch konkrete Maßnahmen wie überregionale Schulungstage, die Vernetzung in Weiterbildung befindlicher Ärzte, Mentoring und die Anbindung an akademische Strukturen des KompetenzZentrums Allgemeinmedizin Baden-Württemberg, erläutert Prof. Dr. med. Joachim Szecsenyi, ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Universitätsklinikum Heidelberg. Wir legen Wert darauf, neben den medizinischen Inhalten auch Kompetenzen wie Teamführung, Burn-out-Vermeidung und betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu vermitteln, so Szecsenyi weiter.
Die hohe Ausbildungsqualität in der VerbundweiterbildungPlus ist ein wichtiger Garant dafür, dass angehende Ärzte für Allgemeinmedizin durch erfahrene Kollegen sinnvoll und strukturiert an diesen attraktiven Beruf herangeführt werden, erklärt Dr. Rolf Hoberg, Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg. Zusammen mit den HZV-Vertragspartnern unterstützen wir gerne dieses wichtige Engagement der weiterbildenden HZV-Ärzte durch unseren Zuschlag, der sich bei z.B. 500 eingeschriebenen Patienten auf 1.500 EUR pro Jahr summieren kann, so Hoberg weiter.
Die Nachwuchsförderung ist für uns naturgemäß immer ein zentrales Thema, so Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg. Deswegen ist die HZV auch in puncto Nachfolgeregelung mittlerweile enorm wichtig geworden. Sie bietet langfristig finanzielle Planungssicherheit und steigert den Praxiswert. Und dies erleichtert die Suche nach einem potentiellen Praxisnachfolger. Wir begrüßen es daher, dass die HZV-Ärzte mit dem drei-Euro-Zuschlag einen zusätzlichen sinnvollen Anreiz erhalten.
Der MEDI-Vorsitzende Dr. Werner Baumgärtner weist auf ein Manko hin, welches mit der VerbundweiterbildungPlus Allgemeinmedizin für interessierte junge Ärztinnen und Ärzte ausgeräumt ist: Die aufwändige Suche nach einer Weiterbildungsstelle, die früher oft zu unerwünschten Unterbrechungen und früher oder später zu zunehmender Demotivation führte, entfällt. Der Weiterbildungsassistent durchläuft nahtlos eine für ihn im Vorfeld organisierte Rotation durch alle Weiterbildungsabschnitte in Krankenhaus und Praxis, führt er aus.
Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.weiterbildung-allgemeinmedizin.de.