München – Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wirbt bei Medizinstudierenden für die Arbeit auf dem Land. Huml verwies am Freitag auf das große Interesse an dem entsprechenden Stipendienprogramm des Ministeriums. Sie unterstrich: “Wir wollen, dass sich noch mehr Medizinstudierende nach dem Studium vorstellen können, im ländlichen Raum zu praktizieren. Deshalb freue ich mich, dass unser Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum greift.”
Fast 150 Medizinstudierende haben bereits ein Stipendium erhalten. Auf Einladung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit treffen sich die Stipendiaten am Samstag und Sonntag in Nürnberg zum gegenseitigen Austausch und zur Fortbildung. Das Thema des mittlerweile fünften Stipendiatenseminars lautet: “Pädiatrie und Geriatrie – Die besonderen Lebensphasen”.
Huml erläuterte: “Bayern nimmt für die Förderung angehender Mediziner viel Geld in die Hand – aus gutem Grund, denn unsere Investition in die Jugend ist auch mit Blick auf die Älteren jeden Cent wert. Unser Ziel ist es, die Gesundheit und Selbstständigkeit der älteren Menschen möglichst lange zu erhalten. Und dafür braucht es eine gute Versorgung am Wohnort – auch auf dem Land.”
Das bayerische Gesundheitsministerium hatte im Jahr 2012 ein eigenes Förderprogramm zum Erhalt und zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum aufgelegt. Eine der drei Säulen ist das Stipendiatenprogramm. Damit werden Medizinstudierende unterstützt, die sich verpflichten, nach dem Studium ihre Facharztweiterbildung im ländlichen Raum zu absolvieren und danach noch fünf Jahre dort tätig zu sein. Zum 1. Februar 2018 wurde das monatliche Stipendium für Medizinstudierende auf 600 Euro verdoppelt. Bisher haben 146 Studierende das Stipendium in Anspruch genommen.
Darüber hinaus unterstützt das bayerische Gesundheitsministerium auch die Niederlassung von Haus- und Fachärzten im ländlichen Raum. Bisher wurden 422 Arztniederlassungen gefördert. Bisher standen für das Förderprogramm insgesamt rund 38 Millionen Euro zur Verfügung.