München – Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml verstärkt vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie die Investitionen in die Entwicklung telemedizinischer Anwendungen. Huml betonte am Montag anlässlich der Verlängerung der Förderung des Projekts “Medizin Digital zur Versorgung auf dem Land (MeDiLand)” der Technischen Hochschule Deggendorf: “Das Projekt MeDiLand erprobt seit 2018 digitale Techniken, um die medizinische und pflegerische Versorgung auf dem Land zu verbessern. Angesichts der Corona-Pandemie bietet das Forschungsprojekt jetzt weitere enorme Vorteile: Die Videosprechstunde ermöglicht den direkten Kontakt zwischen Arzt und Patient unter Beachtung der aktuellen Abstands- und Hygienemaßnahmen. Wir investieren zusätzlich rund 60.000 Euro in dieses Forschungsvorhaben.”
Die Ministerin erläuterte: “Gerade ältere Patienten oder Patienten mit Vorerkrankungen lassen sich möglicherweise durch das Infektionsrisiko von einem Besuch in der Praxis abschrecken. Dabei sind gerade sie auf eine enge hausärztliche Versorgung angewiesen. Mit Hilfe einer audiovisuellen Sprechstunde können diese Patienten weiterhin medizinisch betreut werden.”
Huml unterstrich: “Im Rahmen des Projekts MeDiLand zeigt sich bereits, dass Ärzte, Pflegekräfte und Kliniken aktuell vermehrt auf digitale Lösungen wie etwa Videosprechstunden setzen. Die Erfahrungen, die Nutzer dabei sammeln, sollen untersucht und für die Weiterentwicklung der Telemedizin auch nach der Corona-Pandemie genutzt werden.”
Das niederbayerische Projekt MeDiLand ist Teil der Reihe “Digitales Dorf Bayern”. Die Projektreihe umfasst digitale Initiativen von und mit Bürgern vor Ort. Ziel ist es, die Chancen der Digitalisierung im ländlichen Raum erlebbar zu machen und bestmöglich zu nutzen. Das bayerische Gesundheits- und Pflegeministerium fördert MeDiLand insgesamt mit rund 393.000 Euro.
Die Ministerin fügte hinzu: “Herzstück von MeDiLand ist ein digitales Netzwerk, das zwei Arztpraxen, Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis, das Pflegewohnheim Rosenium in Spiegelau und das Klinikum Grafenau verbindet. Über das digitale Netzwerk können Ärzte und Pflegende audiovisuell kommunizieren und Vitaldaten von Patienten und Pflegeheimbewohnern in Echtzeit übertragen. Ziel der Verlängerung des Projekts ist es zu erfahren, welchen Beitrag die Telemedizin in Zeiten einer Pandemie leisten kann.”
Huml ergänzte: “Darüber hinaus ist im Rahmen von MeDiLand ein weiteres digitales Beratungsangebot des Klinikums Zwiesel zum Thema Ausbruchs- und Hygienemanagement geplant, das Hausärzte und Pflegeeinrichtungen nutzen können. Das Forschungsprojekt soll außerdem untersuchen, wie sich im Zuge der Corona-Pandemie die Akzeptanz und Nutzung von Telemedizin durch Patienten und medizinische Fachkräfte verändert.”
Mehr Informationen zum Projekt MeDiLand unter www.stmgp.bayern.de/presse/huml-setzt-auf-rasche-fortschritte-bei-digitalisierung-in-den-bereichen-gesundheit-und/ und www.digitales-dorf.bayern/index.php/die-modelldoerfer/bayerischer-wald-2/mediland/.