München – Mit den Herausforderungen in der Altenpflege befasst sich am Montag (26. September) in Nürnberg der erste bayerische Pflegegipfel. Zu dem Treffen hat Bayerns Gesundheits- und Pflegeministerin Melanie Huml Vertreter von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, der Pflegeberufe und der Wissenschaft sowie der Kassen, Kommunen und Einrichtungsträger eingeladen. Huml betonte am Freitag: “Das Thema Pflege wird auch in Bayern weiter an Bedeutung gewinnen. Mein Ziel ist eine verstärkte Zusammenarbeit bei dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe.”
Die Ministerin erläuterte: “Wichtige Themen bei dem Pflegegipfel in Nürnberg sind die besonderen Bedürfnisse häuslich Pflegender und die Sicherung des Personalnachwuchses in der Altenpflege. Außerdem geht es um die Weiterentwicklungsmöglichkeiten bei der Pflegeversicherung. Befassen werden wir uns zudem mit den Chancen durch den Einsatz technischer Unterstützung bei der Pflege. Ein wichtiges Thema ist ferner die Frage, wie weit sich der Staat in die pflegerische Versorgung des Einzelnen einmischen soll – hier geht es um den schwierigen Ausgleich zwischen Schutz und Freiheit.”
Huml fügte hinzu: “Die Politik hat zwar schon Handlungsfähigkeit bewiesen – zum Beispiel mit den Pflegestärkungsgesetzen des Bundes und mit Verbesserungen auf Landesebene. Aber ich möchte eine noch intensivere Diskussion über den künftigen Umgang mit Pflegebedürftigen anstoßen. Diese Debatte soll sich nicht auf tagesaktuelle Anlässe beschränken, sondern grundsätzliche Fragen behandeln.”
Zu dem Pflegegipfel mit dem Titel “Versorgung in der Altenpflege 2030/2050” am Montag werden rund 70 Teilnehmer erwartet. Bei dem Treffen sollen gemeinsam die wichtigsten Fragen formuliert werden, auf die in der Versorgung Antworten gefunden werden müssen. Ein zweiter Pflegegipfel wird im Juli 2017 mit einem erweiterten Teilnehmerkreis folgen. Dazu werden auch Vertreter aus der Bundespolitik eingeladen.
Huml unterstrich: “Die Erkenntnisse aus den Pflegegipfeln werden die Grundlage für Entscheidungen über langfristige Ziele der bayerischen Pflegepolitik sein. Klar ist schon jetzt: Die Pflege-Problematik darf nicht verdrängt werden. Denn die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie mit ihren Schwächeren umgeht. Gefordert sind dabei sowohl der Staat und die Kommunen als auch Träger und Pflegekräfte, Angehörige und Ehrenamtliche.”
© Staatsministerium für Gesundheit und Pflege
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