München – Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml hat für mehr Aufmerksamkeit für das Thema Organspende geworben. Huml betonte bei der zentralen Veranstaltung zum bundesweiten “Tag der Organspende” am Samstag in München: “Es ist zwar verständlich, wenn jemand nicht an den eigenen Tod denken will. Aber Verdrängen ist der falsche Weg. Mir liegt es besonders am Herzen, dass die Menschen sich mit dem Thema Organspende auseinandersetzen und eine selbstbestimmte Entscheidung treffen. Ein Organspendeausweis sorgt für Klarheit. Das ist auch im Interesse der Angehörigen, die in schweren Stunden von einer großen Last befreit werden.”
Die Ministerin fügte hinzu: “Deshalb ist es sehr wichtig, mit der Familie über die eigene Entscheidung zu sprechen. Denn wissen die Angehörigen Bescheid, können sie auch die Organspende des Angehörigen noch besser akzeptieren.”
Seit 34 Jahren findet am ersten Samstag im Juni der Tag der Organspende jedes Jahr in einem anderen Bundesland statt. Diesmal in München. Neben der Bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml nahm auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe teil. Beim Bühnenprogramm auf dem Marienplatz unterstützten Prominente wie Mary Roos, Claudia Jung und Natascha Wright das Thema musikalisch.
Huml betonte: “Organspende ist eine besondere Form der Nächstenliebe. Organspende ist ein Geschenk des Lebens und dafür wollen wir ein Bewusstsein verbreiten. Zum Tag der Organspende sind auch viele transplantierte Menschen gekommen, um Danke zu sagen und zu zeigen, dass Mitmenschlichkeit und Solidarität lebendig sind in unserer Gesellschaft.”
Im Jahr 2015 hatte es 139 postmortale Organspender in Bayern gegeben. Das waren zwar 19 mehr als im Jahr davor. Derzeit warten aber rund 1.500 schwerkranke Menschen im Freistaat auf ein neues Organ. In den ersten vier Monaten 2016 wurden der DSO zufolge nur 37 Organspender in Bayern registriert – das sind 21 weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Das Bayerische Gesundheitsministerium beteiligte sich zum Tag der Organspende mit einem eigenen Aktionsstand – unterstützt durch eine Initiative von Studenten, die sich für eine neutrale Aufklärung über das Thema Organspende einsetzt (“Aufklärung Organspende”). Vertreter des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege standen den Besuchern außerdem für sämtliche Fragen zur Organspende zur Verfügung.
Huml hatte im März dieses Jahres das “Bündnis Organspende Bayern” gestartet, dem rund 60 Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angehören. Ende April folgte die Videoclip-Kampagne “Keine Ausreden. Entscheide dich jetzt!” der Ministerin. Beteiligt haben sich daran der Stimmenimitator Chris Boettcher und die Kabarettistin Sissi Perlinger sowie der Komiker Harry G und der YouTube-Star Joyce Ilg. Die Kampagne stieß auf großes Interesse.
Weitere Informationen dazu gibt es auch unter keine-ausreden.bayern sowie unter www.stmgp.bayern.de/gesundheitsversorgung/organspende/.
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