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Huml: Jede neue AIDS-Erkrankung ist eine zu viel – Bayern setzt auf Prävention

25. Welt-AIDS-Tag am 1. Dezember

München – “Kondome schützen – nicht nur vor AIDS!” Dies betonte die Bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml im Vorfeld des Welt-Aids-Tags am 1. Dezember, der in diesem Jahr zum 25. Mal stattfindet. “Jeden dritten Tag steckt sich laut Münchner AIDS-Hilfe durchschnittlich ein Münchner mit AIDS an – und das ist zu viel. AIDS ist auch 30 Jahre nach Entdeckung zwar gut therapierbar, aber nicht heilbar”, so die Ministerin, die selbst Medizinerin ist. In Bayern leben derzeit etwa 10.000 Menschen mit HIV, im Jahr 2012 haben sich 410 Menschen neu mit dem HI-Virus infiziert. Seit Ende der 90er-Jahre ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen – aber nicht nur bei HIV, sondern auch bei anderen Geschlechtskrankheiten wie Syphilis. “Besonders junge Menschen müssen wir über dieses Risiko aufklären. Denn in der Altersgruppe von 20 bis 35 Jahren ist die Infektionsrate besonders hoch.” Um in der Bevölkerung ein stärkeres Bewusstsein für Prävention zu schaffen, gibt es die bayerische Aktion “Testjetzt”: Die Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen bieten neben ihren regelmäßigen Angeboten vom 2. bis 6. Juni 2014 die Gelegenheit, sich auf HIV testen zu lassen – anonym, vertraulich und mit kompetenter Beratung. Die Aktionswoche wird vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) koordiniert.

Seit 1987 hat der Freistaat laut Huml rund 130 Millionen Euro in die HIV-Prävention, Aufklärung und Beratung investiert, rund 3,5 Millionen Euro jährlich. Huml unterstrich: “AIDS und HIV sind in der Gesellschaft weiter präsent. Jede Erkrankung ist für die Betroffenen, ihre Freunde und Angehörigen ein schwerer Schicksalsschlag. Jeder Euro für die Prävention ist bestens angelegt.” Ein dreigliedriges System stellt in Bayern eine flächendeckende AIDS-Beratung sicher: Zehn psychosoziale AIDS-Beratungsstellen unterstützen überregional Betroffene und deren Angehörige. Daneben gibt es vier AIDS-Hilfen und 76 Gesundheitsämter, die flächendeckend über Risikominimierung informieren sowie kostenfrei und anonym HIV-Tests anbieten. Hochrechnungen des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge werden 20 bis 30 Prozent der neu diagnostizierten Fälle erst spät erkannt, teilweise erst wenn das Immunsystem bereits deutlich geschwächt ist oder sich eine therapiebedürftige AIDS-Erkrankung entwickelt hat.

Weitere Informationen gibt es unter www.gesundheit.bayern.de und www.testjetzt.de.