Neuherberg – Formaldehyd reizt die Schleimhäute, verursacht Allergien und kann – wenn es eingeatmet wird – Krebs im Nasen-Rachenraum auslösen. Weltweit wird Formaldehyd in großen Mengen hergestellt und ist in vielen Produkten des täglichen Gebrauchs vorhanden. Die Hauptquellen der Umweltbelastung mit dieser leicht flüchtigen Substanz sind unter anderem Pressspanplatten, Textilien, Abgase und Tabakrauch.
Zur Beurteilung der inneren Belastung des Menschen mit Formaldehyd wurde früher häufig entweder der Gehalt an Formaldehyd direkt im Blut bestimmt oder ein Stoffwechselprodukt von Formaldehyd, die Ameisensäure, im Urin gemessen. In dem neuen Papier der Informationsstelle Human-Biomonitoring des Helmholtz Zentrums München werden die Gründe zusammengefasst, weshalb diese Nachweisverfahren für das Human-Biomonitoring von Formaldehyd nicht geeignet sind: Formaldehyd selbst wird nicht nur exogen aufgenommen, sondern kommt in allen Geweben natürlicherweise als Stoffwechselprodukt vor. Im Körper wird Formaldehyd zu Ameisensäure umgewandelt. Ameisensäure entsteht allerdings auch als Abbauprodukt verschiedener anderer Verbindungen, die entweder im Körper selbst gebildet oder mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Ausscheidung von Ameisensäure ist somit nicht schadstoffspezifisch und zudem starken individuellen Schwankungen unterworfen.
Für Human-Biomonitoring-Analysen kann ein Parameter aber nur dann sinnvoll verwendet werden, wenn er spezifisch und ausreichend empfindlich mit einer Schadstoffexposition korreliert.
Das Informationspapier steht ab sofort für Sie zum Download bereit unter:
http://www.helmholtz-muenchen.de
Weitere Infopapiere und Aktuelles zum Thema Human-Biomonitoring finden Sie unter:
http://www.helmholtz-muenchen.de
Um der zunehmenden Bedeutung des Human-Biomonitorings auf nationaler wie internationaler Ebene Rechnung zu tragen, hat das Helmholtz Zentrum München die Informationsstelle Human-Biomonitoring eingerichtet. Ziel der Informationsstelle ist es, Multiplikatoren des Umwelt- und Gesundheitswesens aktuelle Fachinformationen zum Thema Human-Biomonitoring zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wird aus Mitteln des Verbandes der Chemischen Industrie e.V. gefördert. Inhaltlich verantwortlich ist das Helmholtz Zentrum München.