München – Für ihre hervorragenden wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin zeichnete Gesundheitsstaatssekretär Dr. Marcel Huber heute in München Frau Prof. Dr. Katja Radon und Herrn Dr. Gintautas Korinth mit dem Franz-Koelsch-Preis des Bayerischen Gesundheitsministeriums aus. Huber: “Mit dem Franz-Koelsch-Preis wollen wir neue arbeitsmedizinische Erkenntnisse besonders fördern und anerkennen. In diesem Jahr teilen ihn sich zwei Preisträger, deren Arbeiten auch für die Praxis große Bedeutung haben.” So wird Prof. Radon vom Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Ludwig-Maximilian-Universität München ausgezeichnet für die Arbeit ‘Verlauf von allergischen Erkrankungen und Atemwegserkrankungen während der Pubertät im Zusammenhang mit dem Eintritt ins Berufsleben’. Darin befasst sie sich mit der Entwicklung von Arbeitsgrundlagen, um Jugendliche mit allergischen Erkrankungen individuell bei ihrer Berufswahl beraten und während ihrer Ausbildung besser arbeitsmedizinisch betreuen zu können. Die Arbeit von Dr. Korinth vom Institut und Poliklinik für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, ‘Aromatische Amine in der Gummiindustrie – Hautresorption, Belastung und Beanspruchung’ beweist, dass die Aufnahme von o-Toluidin, das bei der Produktion von Gummi entsteht, im Körper vermieden werden kann. Das ist arbeitsmedizinisch deshalb von großer Bedeutung, weil o-Toluidin auf Grund neuer Erkenntnisse Harnblasen- und Nierenbeckentumore verursachen kann.
Im Gedenken an das Wirken von Franz Koelsch stiftete der Bayerische Staatsminister für Arbeit und Sozialordnung, Dr. Fritz Pirkl, zum 100. Geburtstag von Franz Koelsch im Jahr 1976 den mit 5.000 Euro dotierten Franz-Koelsch-Preis, der alle zwei Jahre vergeben wird. Die Auswahl des Preisträgers erfolgt durch einen Beirat.
Franz Koelsch, 1876 in Eichstätt geboren, wurde 1909 zum ersten bayerischen Gewerbearzt bestellt. Er behielt diese Funktion bis ins hohe Alter von 74 Jahren und erfüllte sie mit höchstem Engagement und höchster Fachkompetenz. Sein Leben und Wirken galt dem Wohl der Arbeitnehmer in Bayern; er wurde zum Begründer und Pionier der Arbeitsmedizin in Bayern und in Deutschland.
Weitere Informationen: http://www.arbeitsschutz.bayern.de