München – FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) gehört neben der Borreliose zu den am häufigsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten. Dr. Marcel Huber, Gesundheitsminister, ruft daher zum Beginn der Zeckensaison gemeinsam mit Dr. Nikolaus Frühwein, Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun-, Tropenmedizin und Impfwesen e.V., zur Schutzimpfung auf. Huber: “Impfung ist der beste Schutz gegen FSME. Das gilt für Erwachsene ebenso wie für Kinder.” Eine FSME-Erkrankung kann ernsthafte gesundheitliche Risiken haben. Entzündungen an Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark können die Folge sein. “Vor allem bei älteren Patienten kann die Erkrankung schwer verlaufen. Die Impfung dagegen ist gut verträglich und hoch wirksam”, so Huber. “Unser Ziel ist es, die Durchimpfrate in Bayern weiter zu steigern. Die Impfempfehlung sollte durch die Ärzte konsequent umgesetzt werden”, betonte Frühwein.
Die meisten FSME-Erkrankungen treten im Süden Deutschlands auf. In diesem Jahr gibt es in Bayern noch keinen bestätigten FSME-Fall. 2011 lag die Zahl der in Bayern gemeldeten FSME-Fälle allerdings bei 177 und damit deutlich höher als im Vorjahr. 2010 waren es 104 Fälle. Nach den Daten der Gesellschaft für Konsumforschung hat die Impfbereitschaft gegen FSME seit dem Jahr 2005 deutlich zugenommen: von rund 17 auf rund 34 Prozent. Noch besser sieht es bei den Kindern aus. Die Auswertung der Daten zur Schuleingangsuntersuchungen durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit ergab, dass inzwischen rund 48 Prozent der Kinder in Bayern vollständig geimpft sind. “Die Fallzahlen belegen: Entwarnung kann nicht gegeben werden. Immer noch haben zu wenige Menschen einen vollständigen Impfschutz. Diesen gilt es weiter zu erhöhen”, so Huber. Aufgrund der hohen Verbreitung der FSME gehört die Impfung im gesamten Freistaat zu den öffentlich empfohlenen Impfungen. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen.
Seit 2001 haben sich die FSME-Risikogebiete kontinuierlich ausgeweitet: Zuletzt wurden 78 der 96 bayerischen Landkreise bzw. kreisfreien Städte als FSME-Risikogebiete eingestuft. Als FSME-frei gelten nur noch Teile Schwabens und des westlichen Oberbayerns.
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