Erfurt – “Die Verbesserung der Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen gehört zu den wichtigsten gesundheitspolitischen Zielen unseres Freistaats Thüringen. Sie stellt die Gesundheits- und Sozialpolitik in unserem Freistaat vor neue Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam im Interesse der Betroffenen stellen müssen.” Dies erklärte die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Christine Lieberknecht, heute anlässlich eines Arbeitstreffens mit der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz in Erfurt. Alle Gesprächsteilnehmer waren sich darin einig, die in Thüringen bestehenden Strukturen zu stärken.
Lieberknecht: “In Thüringen gibt es derzeit 28 ambulante und 2 stationäre Hospize sowie 8 Palliativstationen in Krankenhäusern. Neben den hauptamtlich Beschäftigten betreuen dort auch 800 ehrenamtliche Helfer die Betroffenen.”
Ministerin Lieberknecht: ” Menschen brauchen im Leben und Sterben Bedingungen, die ihnen geistige, seelische und soziale Sicherheit gewähren. Hospize sind hierfür ein Garant. Sie bejahen das Leben und machen es sich zur Aufgabe Menschen in der letzten Phase des Lebens zu unterstützen und zu pflegen, damit sie die verbleibende Lebenszeit würdevoll, selbstbestimmt und möglichst schmerzfrei verbringen können. Hospize leben aus der Überzeugung und der Hoffnung, dass sich schwerstkranke und ihre Angehörigen soweit geistig und seelisch auf den Tod vorbereiten können, dass sie bereit sind, ihn anzunehmen. Sie sehen es als ihre Aufgabe an, den sterbenden Menschen in Würde zu begegnen.
Das Leiden eines Menschen kann ihm seine Würde nicht nehmen. Schwerstkranke Menschen erhalten im Hospiz ein Begleitangebot, dass Angebot einfach da zu sein und notwendige Hilfe zu geben. Vor diesem Hintergrund waren wir uns in der Gesprächsrunde darüber einig, der Trauerbegleitung künftig ein noch stärkeres Gewicht zu geben. Die Hospizbewegung in Thüringen hat in diesem Bereich bemerkenswerte Maßstäbe gesetzt und trägt wesentlich dazu bei, die Tabuisierung des Sterbens in unserer Gesellschaft zu überwinden.”