Mainz – Die Zahl der Augenhornhautspenden in Rheinland-Pfalz ist im Jahr 2011 erneut gestiegen. So konnten der Hornhautbank des Landes an der Augenklinik der Universitätsmedizin Mainz im vergangenen Jahr 686 Augenhornhäute durch Spender zur Verfügung gestellt werden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Steigerung von gut 9 Prozent.
„Es ist uns über die Jahre gelungen, unsere Spenderzahlen kontinuierlich zu steigern“, freut sich Dr. Melissa Faust, Leiterin der Hornhautbank. „Ein Grund hierfür ist sicherlich die intensive Zusammenarbeit der Augenklinik mit mehreren Kliniken in Rheinland-Pfalz.“ Parallel gebe es auch bei der Transplantation selbst immer neue Fortschritte – beispielsweise neue OP-Techniken, bei denen immer dünnere Schichten der Hornhaut transplantiert werden können. Auch die Zahl der Hornhauttransplantationen (Keratoplastiken) an der Augenklinik ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – von 70 im Jahr 2010 auf 108 im Jahr 2011.
„Alles in allem können wir sehr zufrieden sein. Allerdings darf die Erfolgsbilanz der Hornhautbank nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor zu wenige Augenhornhäute gespendet werden“, so Univ.-Prof. Dr. Norbert Pfeiffer, Medizinischer Vorstand und Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Mainz. „Hier dürfen wir in unseren Bemühungen, ständig für die Gewebespende zu werben, nicht nachlassen.“
Hintergrundinformationen
Die Transplantation von Augenhornhäuten ist die häufigste Verpflanzung eines Gewebes beim Menschen. Zwischen 4.500 und 6.000 Hornhäuten werden jährlich in Deutschland transplantiert. Der tatsächliche Bedarf an Hornhautspenden ist deutlich höher: Schätzungsweise benötigen jährlich bis zu 8.000 Patienten in Deutschland eine Spenderhornhaut als Ersatz für ihre aufgrund einer Erkrankung oder eines Unfalls getrübte, verformte oder beschädigte Hornhaut. Die Hornhautbank des Landes Rheinland-Pfalz existiert seit rund 20 Jahren und befindet sich in der Augenklinik der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz. Ziel dieser Einrichtung ist es, sowohl den regionalen als auch Teile des nationalen Bedarfs an Spenderhornhäuten zu decken.