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Holetschek ruft zu offenem Umgang mit psychischen Erkrankungen auf – Bayerns Gesundheitsminister zur Woche der Seelischen Gesundheit: Psychisch erkrankte Menschen müssen sich akzeptiert fühlen

Pressemitteilung

München – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek hat anlässlich des Welttages der Seelischen Gesundheit (10. Oktober) zu einem aufgeschlossenen und vorurteilsfreien Umgang mit psychisch erkrankten Menschen aufgerufen. Holetschek sagte am Freitag in München: „Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sind leider zu Volkskrankheiten geworden. Wir brauchen deshalb innovative und moderne Versorgungsstrukturen mit Unterstützungs- und Hilfeangeboten, bei denen die Betroffenen und ihre Bedürfnisse im Mittelpunkt stehen. Menschen mit psychischen Erkrankungen sollen sich nicht von der Gesellschaft ausgegrenzt fühlen, sondern akzeptiert. Dafür setze ich mich als Gesundheitsminister ein. Denn Angst vor Stigmatisierung trägt dazu bei, dass Betroffene ihre Probleme nicht offen ansprechen und keine oder erst spät Hilfe in Anspruch nehmen.“

Holetschek ergänzte: „Die Corona-Pandemie führt uns allen die große Bedeutung der seelischen Gesundheit deutlich vor Augen. Existenzielle Ängste, Sorgen, Überforderung im Alltag, Einsamkeit: Jede und jeder kann in eine psychische Krise geraten. Wir haben in Bayern ein psychiatrisches und psychosoziales Versorgungssystem auf hohem Niveau, Krisendienste stehen flächendeckend und rund um die Uhr zur Verfügung. Wie wichtig das ist, merken wir gerade jetzt eindrucksvoll.“

Die Staatsregierung überarbeitet derzeit mit den Akteuren der psychiatrischen Versorgungslandschaft die Grundsätze zur Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in Bayern aus dem Jahr 2007. Mit den neuen Grundsätzen sollen Leitgedanken und Ziele in der Unterstützung von Menschen mit psychischem Hilfebedarf aktualisiert und gemeinsame Wege in der Weiterentwicklung der psychiatrischen und psychosozialen Versorgungsstrukturen in Bayern beschritten werden.

Rund um den Welttag der Seelischen Gesundheit veranstaltet das Münchner Bündnis gegen Depression die 8. Woche für Seelische Gesundheit (7. bis 15. Oktober). Sie steht unter dem Motto „Alles Krise, oder was?!“ und geht auf die Corona-Pandemie ein, die damit einhergehenden Herausforderungen und Belastungen für alle, insbesondere aber auf die von Menschen mit psychischen Erkrankungen in dieser schwierigen Zeit. Das Bündnis ist Mitglied im Aktionsbündnis Seelische Gesundheit – einer bundesweiten Initiative, die im Jahr 2006 geschaffen wurde, inzwischen mehr als 125 Mitgliedsorganisationen zählt und als gemeinsames Ziel die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen verfolgt.

Als psychosoziales Beratungs- und Hilfeangebot für Menschen in psychischen Krisen sind Krisendienste ein Kernelement des richtungsweisenden Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes. Sie können von jeder hilfesuchenden Person in Bayern kontaktiert werden und sind seit dem 1. Juli 2021 flächendeckend, kostenlos und rund um die Uhr unter der einheitlichen Rufnummer 0800/6553000 erreichbar (www.krisendienste.bayern). Die Staatsregierung übernimmt die Kosten für die Leitstellen der Krisendienste und stellt hierfür jährlich Haushaltsmittel in einer Größenordnung von rund zehn Millionen Euro zur Verfügung. Die Finanzierung der mobilen Fachkräfte tragen die Bezirke.