München – Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek will entschiedener gegen die Arzneimittelknappheit in Deutschland vorgehen. Der Minister betonte am Ostersonntag: „Die verlässliche Versorgung mit Medikamenten ist systemrelevant. Deswegen muss Bundesgesundheitsminister Lauterbach bei diesem Thema deutlich mehr Tempo machen! Bayern wird im April mit einem eigenen Pharmagipfel in Berlin mögliche Wege aufzeigen.“
Holetschek hatte Ende 2022 in Bayern eine Pharma-Taskforce gegründet, die Vorschläge erarbeitet hat, wie man die Arzneimittelversorgung sichern und den Produktionsstandort Deutschland stärken kann. Die Ergebnisse wurden in einer gemeinsamen Erklärung zusammengefasst.
Der Minister ergänzte: „In den vergangenen Monaten haben wir zudem in verschiedenen Gremien intensiv die Auswirkungen des GKVi-Finanzstabilisierungsgesetzes auf die zukunftssichere Versorgung mit Arzneimitteln erörtert. Denn das geplante Gesetz sieht für die Pharmabranche Einsparungen und Abschläge vor, die zwar dazu beitragen sollen, der finanziellen Schieflage der Gesetzlichen Krankenversicherung entgegenzuwirken, zugleich aber den Arzneimittelstandort Deutschland schwächen können. Auch die Ergebnisse aus diesen Gesprächen fassen wir in einer gemeinsamen Erklärung zusammen.“
Holetschek kündigte an: „Die Analysen und Forderungen all dieser Arbeitskreise und Gesprächsrunden möchte ich beim Bayerischen Pharmagipfel in Berlin am 19. April gebündelt vorstellen und mit Vertretern aus allen Bereichen des Arzneimittelsektors ins Gespräch kommen.“
Der Bayerische Pharmagipfel findet statt am:
Mittwoch, 19. April 2023, 11:30 Uhr
Bayerische Vertretung in Berlin
Behrenstraße 21/22
10117 Berlin
Ebenfalls auf dem Podium sind Heinrich Moisa, Vorsitzender der Geschäftsführung Novartis Pharma Deutschland, Oliver Kirst, Geschäftsführer Servier Deutschland und Wolfgang Späth, Head regulatory & external Affairs Vorstand Hexal. Roland Weigert, Staatssekretär im bayerischen Wirtschaftsministerium, hält ein Videogrußwort.
Der Bayerische Pharmagipfel findet seit seiner Neuauflage 2019 regelmäßig und in enger Zusammenarbeit mit dem bayerischen Wirtschaftsministerium statt. Eingeladen sind in diesem Jahr rund 300 Teilnehmer.
Holetschek erläuterte: „In diesem Jahr haben wir uns entschlossen, den Gipfel in Berlin auszurichten, um der bundesweiten Dringlichkeit unserer Anliegen Nachdruck zu verleihen. Allein die Lieferengpässe bei Antibiotika oder Fiebersäften für Kinder sind ein Alarmsignal, dass dringender Handlungs- und Gesprächsbedarf besteht. Bayern holt mit dem bewährten Format des Pharmagipfels Akteure aus allen Bereichen der Arzneimittelversorgung an einen Tisch. Wir fördern damit nicht nur den Austausch, sondern wollen auch Raum für neue Ansätze und Vernetzung schaffen.“
Medienvertreter sind zum Pharmagipfel herzlich eingeladen. Die Möglichkeit für Foto- und Filmaufnahmen ist gegeben. Um Anmeldung telefonisch unter 089/540233-955 oder per E-Mail an pressestelle@stmgp.bayern.de wird gebeten.