München – Bayern stärkt die medizinische Versorgung in der Fläche mit der Landarztquote und der Quote für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD). Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betonte am Donnerstag in München: „Wir haben mehr als 400 Bewerbungen erhalten. Das zeigt, Landarztquote und ÖGD-Quote sind nach wie vor beliebt, und viele junge Medizinstudierende wollen sich in Bayern niederlassen und als Hausärztin oder Hausarzt, Amtsärztin oder Amtsarzt arbeiten. Das freut mich, denn wir brauchen dringend mehr gut ausgebildeten Nachwuchs für ausscheidende Haus- und Amtsärztinnen und -ärzte.“
Der Minister sagte: „Wir haben nun ausgewählt und insgesamt 131 Studienplätze für das kommende Wintersemester vergeben. Ab Herbst werden davon 113 angehende Medizinerinnen und Mediziner ihr Studium beginnen, die sich verpflichten, später als Landärztin oder Landarzt zu arbeiten. Weitere 18 Kandidatinnen und Kandidaten beginnen ihr Medizinstudium via ÖGD-Quote und werden im Anschluss im öffentlichen Gesundheitsdienst arbeiten. Ich freue mich, dass immer mehr junge Menschen diese spannenden Aufgabenfelder für sich entdecken. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung in Bayern.“
Die Landarztquote sieht vor, dass bis zu 5,8 Prozent aller Medizinstudienplätze in Bayern für Bewerberinnen und Bewerber vorgehalten werden, die später für mindestens zehn Jahre als Hausärztin oder Hausarzt im ländlichen Raum arbeiten wollen. Das Programm läuft seit 2020 und geht im Herbst in den dritten Jahrgang. Seit Beginn nehmen damit 327 Studentinnen und Studenten an dem Programm teil.
Die ÖGD-Quote reserviert nach demselben Prinzip bis zu ein Prozent der bayerischen Medizinstudienplätze für Bewerberinnen und Bewerber, die besonders an einem Job im Öffentlichen Gesundheitsdienst interessiert sind. Die Absolventinnen und Absolventen verpflichten sich ebenfalls für zehn Jahre. Das Programm läuft seit 2021. Mit dem nun startenden zweiten Jahrgang steigt die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf 33.
Holetschek sagte: „Das Durchschnittsalter der Studienanfängerinnen und -anfänger für die Landarztquote liegt in diesem Jahr bei 24 Jahren; 55 Prozent von ihnen sind weiblich und 45 Prozent männlich. Die erfolgreichen Kandidatinnen und Kandidaten kommen vorrangig aus dem bayerischen Raum (88 Prozent).“
Die Hälfte der Kandidatinnen und Kandidaten haben bereits eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf. 38 Prozent können ein gutes Ergebnis bei einem Test für Medizinische Studiengänge vorweisen und 77 Prozent eine freiwillige oder ehrenamtliche Tätigkeit. Bei der ÖGD-Quote ist es ähnlich. Ein Unterschied ist aber, dass nur elf Prozent der Bewerberinnen und Bewerber für die ÖGD-Quote zuvor eine Ausbildung in einem Gesundheitsberuf absolviert haben.
Interessentinnen und Interessenten für die Landarzt- und ÖGD-Quote müssen sich einem zweistufigen Auswahlverfahren des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) stellen. Die Auswahlkriterien der ersten Stufe sind das Ergebnis eines fachspezifischen Studieneignungstests, das Vorliegen einer Berufsausbildung in einem Gesundheitsberuf, die Dauer der Berufstätigkeit in diesem Beruf sowie die Art und Dauer einer geeigneten freiwilligen oder ehrenamtlichen Tätigkeit. Für eine Bewerbung müssen nicht alle Kriterien erfüllt sein. Auf der zweiten Stufe des Auswahlverfahrens finden strukturierte und standardisierte Auswahlgespräche statt.
Holetschek betonte: „Ich möchte mich an dieser Stelle auch für das Engagement der Jurorinnen und Juroren bedanken, ohne deren Einsatz die Auswahlgespräche nicht möglich gewesen wären. Ihre Mitwirkung ist wichtig und trägt zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum und der Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes bei. Besonderer Dank gilt dem Bayerischen Hausärzteverband, der bei der Rekrutierung der Jurorinnen und Juroren sehr aktiv war.“
Die nächste Bewerbungsrunde für Landarzt- und ÖGD-Quote beginnt im Februar 2023. Weitere Informationen für Interessentinnen und Interessenten gibt es unter: www.landarztquote.bayern.de.