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HIV-Infektionsrisiko wird sträflich unterschätzt

Bernhard: Neuinfektionen um 12 Prozent gestiegen

München – Heuer sind die HIV-Neuinfektionen in Bayern um 12 Prozent gestiegen. Der Freistaat verstärkt daher seine Aufklärungsarbeit zu AIDS erneut und sichert die flächendeckende Beratung. Das erklärte Gesundheitsminister Otmar Bernhard heute in München anlässlich der Vorstellung der von der Landeszentrale für Gesundheit (LZG) neu aufgelegten AIDS-Präventions-kampagne. Bernhard: “AIDS wird nicht mehr ausreichend ernst genommen, das Risiko einer HIV-Infektion unterschätzt oder sogar bewusst in Kauf genommen. Nur noch jeder Dritte schätzt AIDS als eine der gefährlichsten Krankheiten ein. Es gilt unvermindert wachzurütteln.” Dazu wurde die Aufklärungsbroschüre ‘Hand in Hand gegen AIDS’ aktualisiert. Eine neue Karte informiert über die AIDS-Beratungsstellen in Bayern. 4,4 Millionen Euro gibt der Freistaat jährlich für Aufklärung und Hilfe für die Betroffenen aus, bundesweit den höchsten Betrag.

In Bayern ist eine flächendeckende AIDS-Beratung sichergestellt. Elf psychosoziale Stellen beraten überregional und begleiten Betroffene und deren Angehörige – ein bundesweit einmaliges System. Maßnahmen von Selbsthilfeorganisationen und AIDS-Hilfen werden staatlich gefördert, da sie besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen am besten erreichen. Die Gesundheitsämter beraten flächendeckend über Risikominimierung und bieten kostenfrei und anonym HIV-Tests an. Bernhard rief dazu auf, dieses Test-Angebot auch zu nutzen: “Mehr als die Hälfte der AIDS-Infizierten weiß nichts von ihrer Infektion. Dabei kann eine frühe Diagnose den Behandlungserfolg wesentlich verbessern.” Bayern fördert weiterhin das Projekt ‘LIZA – Liebe in Zeiten von Aids’ für Jugendliche der 8. und 9. Schulklassen sowie das Projekt JANA zur grenzüberschreitenden Bekämpfung der HIV-Übertragung durch Prostitution an der bayerisch-tschechischen Grenze.

Die Zahl der neu gemeldeten HIV-Infektionen ist im ersten Halbjahr in Bayern auf 183 gestiegen und hat damit um 12,3 Prozent zugenommen, deutschlandweit um 9 Prozent. Bis Ende 2007 wird die Zahl der Neuinfektionen schätzungsweise auf 420 steigen, bei 120 Menschen tritt AIDS neu auf, 80 Infizierte sterben. In Bayern leben etwa 9.000 HIV-Infizierte, darunter 1.300 Frauen und 50 Kinder. Bei 1.300 Menschen davon ist die AIDS-Erkrankung bereits ausgebrochen. Insgesamt sind bisher etwa 3.700 Menschen in Bayern an einer HIV-Infektion gestorben. Mehr als zwei Drittel haben sich über Sex zwischen Männern, etwa ein Viertel über heterosexuellen Geschlechtsverkehr infiziert.

Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de