Berlin – Auf die Substitution zu verzichten bedeutet, jenseits aller wissenschaftlicher Erkenntnis, Menschen in lebensbedrohliche Gesundheitszustände zu bringen, so Monika Knoche zur Absicht der Stadt Karlsruhe, zum Jahresende aus dem so genannten Heroin-Projekt auszusteigen und die Fördermittel einzustellen. Die aus Karlsruhe stammende drogenpolitische Sprecherin und stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE erklärt weiter:
Die Stadt Karlsruhe gehört zu den Pionieren einer modernen Suchttherapie. Das Karlsruher Modell ist Grundlage für die Substitution Schwerstdrogenabhängiger mit Originalstoff. Jetzt droht die Stadt ihr beispielhaftes Modellprojekt einzustellen, weil die Bundesregierung zu feige ist, ein wirklich menschenwürdiges Gesetz zu verabschieden. Alle Vorbereitungen im Deutschen Bundestag sind getroffen, damit das Arzneimittel Diamorphin legal verabreicht werden kann. Allein die CDU/CDU sperrt sich aus ideologischem Fundamentalismus gegen die Verabschiedung des Gesetzentwurfes von Grünen, FDP und den LINKEN.
DIE LINKE fordert daher die abschließende Lesung des Gesetzesentwurfs im Bundestag unmittelbar nach der Sommerpause. Die SPD muss sich dann endlich aus den falschen Koalitionsfesseln lösen und der Vernunft folgend das Gesetz verabschieden.