Hannover – Der Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2015 hat das Ziel, über Hepatitis aufzuklären und zur Früherkennung von Entzündungen der Leber beizutragen.
Es wird häufig erst spät erkannt, wenn die Leber durch eine Virusinfektion entzündet ist. Das Stoffwechselorgan empfindet keinen Schmerz, die Symptome sind unspezifisch. Um die Aufmerksamkeit für Hepatitis-Virusinfektionen zu erhöhen, ruft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit 2011 jährlich am 28. Juli den Welt-Hepatitis-Tag aus. „Dieser Tag hilft, die entzündliche Erkrankung der Leber ins gesellschaftliche Bewusstsein zu rücken“, sagt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender für die Deutsche Leberstiftung. „Eine Aufgabe, der sich auch die Deutsche Leberstiftung seit vielen Jahren widmet.“
Unter dem Motto „Hepatitis verhindern – Es liegt an Dir“ bekommt Hepatitis in diesem Jahr ein Gesicht: 4.000 Menschen sollen weltweit unter dem Twitter-Hashtag #4000voices ihr Profilbild hochladen – stellvertretend für täglich 4.000 Opfer der Hepatitis. Die Idee dahinter: Jeder kann gegen Hepatitis aktiv werden. „Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass mehr Menschen die so wichtige Früherkennung in Anspruch nehmen“, sagt Prof. Manns. Um Lebererkrankungen frühzeitig zu erkennen, lohnt sich eine Kontrolle der Leberwerte im Blut. Ein erhöhter GPT-Wert (Glutamat-Pyruvat-Transaminase) kann darauf hinweisen, dass Leberzellen geschädigt sind. Eine frühe Diagnose, die über den Nachweis von Antikörpern und anhand des Erbguts des Erregers gestellt wird, erhöht die Heilungschancen. Denn viele Lebererkrankungen lassen sich gut behandeln.
Mehr als eine Million Menschen sind in Deutschland an Virushepatitis erkrankt. An den Folgen sterben jedes Jahr zahlreiche Menschen. Und diese Zahl wird in den nächsten Jahren steigen, wenn die Diagnoseraten von Lebererkrankungen nicht verbessert und damit Möglichkeiten einer rechtzeitigen Therapie geschaffen werden. Menschen, die sich vor dem Test von Blut- und Blutprodukten über eine Blut-Infusion o. ä. mit einer Hepatitis B oder C angesteckt haben und deren Erkrankung nicht behandelt wurde, leiden heute oft unter den Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberzellkrebs. „Ein Problem ist, dass Lebererkrankungen oft unerkannt bleiben. Daher müssen wir gezielt danach suchen. Der Deutschen Leberstiftung liegt viel daran, dass Lebererkrankungen in der Bevölkerung abnehmen. Kompetente Aufklärungs- und Informationsarbeit ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“
Daher bietet die Deutsche Leberstiftung zum Beispiel Faltblätter zu Hepatitis B und C in verschiedenen Sprachen von arabisch bis vietnamesisch sowie Broschüren mit Informationen für Betroffene und Angehörige an.
Die Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
BUCHTIPP: „Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien – jetzt in zweiter, aktualisierter Auflage! „Das Leber-Buch“ ist im Buchhandel erhältlich: ISBN 978-3-89993-642-1, € 16,95: www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.