Berlin – 350 Millionen Menschen leben weltweit mit einer Hepatitis. Seit einigen Jahren sind Arzneimittel zugelassen, die eine Heilung der Hepatitis C in kurzer Zeit ermöglichen. Neue Therapieansätze ermöglichen es, Patientinnen und Patienten noch spezifischer zu behandeln. Und auch bei Hepatitis D läuft die Arzneimittelforschung auf Hochtouren. Gute Nachrichten zum Welt-Hepatitis-Tag.
Hepatitis – eine Krankheit, viele Formen
Bei Hepatitis handelt es sich um eine Entzündung der Leber, meist verursacht durch eine Virusinfektion. So verschieden die Krankheitsformen von Hepatitis A bis E sind, so unterschiedlich übertragen sich die Krankheiten – und sind die Therapieansätze dagegen. Je nach Form kann die Krankheit akut oder chronisch verlaufen. Wer an einer chronischen Verlaufsform wie B oder C leidet, kann in enger ärztlicher Abstimmung auf antivirale Arzneimitteltherapien zurückgreifen.
Seit knapp zehn Jahren haben Patientinnen und Patienten mit Hepatitis C dank antiviral wirksamen Arzneimitteln außerordentlich hohe Heilungsraten von mehr als 95 Prozent. „Mittlerweile können behandelnde Therapeuten ein ganzes Arsenal von Kombinationstherapien anwenden. Diese Arzneimitteltherapien ermöglichen es, in nur wenigen Wochen das Virus erfolgreich ‚anzugreifen‘“, erklärt Dr. Matthias Wilken, Apotheker beim Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI). „Das Besondere dabei: In der Regel dauert die Therapie nur zwölf Wochen. Betroffene müssen nur wenige Tabletten täglich einnehmen – auch bei fortgeschrittenem Krankheitsverlauf.“
Fortschritt bei Hepatitis C
Nach wie vor forschen pharmazeutische Unternehmen an neuen Wirkstoffen. Zudem verändern sie die Dosierung oder Darreichungsform, um Therapien weiterzuentwickeln. Genau dieses Prinzip liegt auch neuen Ansätzen bei der Hepatitis-C-Therapie zu Grunde: „Antivirale Arzneimittel gibt es mittlerweile mit unterschiedlichen Wirkstoffen in verschiedenen Stärkegraden. Damit profitieren beispielsweise auch jüngere Patientinnen und Patienten mit einem geringeren Körpergewicht von einer spezifisch dosierten Therapie“, erklärt Wilken.
Meilenstein bei Hepatitis D
Zudem haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland einen wesentlichen Beitrag bei der Bekämpfung der besonders aggressiven Form von Hepatitis D geleistet. „Erstmals entwickelten Pharmahersteller einen neuen Therapieansatz, der den Eintritt des Virus in die Leberzellen blockiert. Wirksamkeit und Unbedenklichkeit konnten an einem großen Patientenkollektiv nachgewiesen werden, sodass der neue Wirkstoff bereits für die Behandlung der chronischen Hepatitis D-Infektion zugelassen ist“, sagt Wilken. Die pharmazeutische Industrie setzt sich weiterhin dafür ein, für möglichst alle Formen der Hepatitis und für alle Gruppen von Infizierten, sichere und wirksame Therapien zu entwickeln.
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