Berlin – Der 1. Vorsitzende des Marburger Bundes, Rudolf Henke, hat Diakonie und Caritas davor gewarnt, die jüngste Entscheidung des Bundesarbeitsgerichts zu Arbeitskämpfen in kirchlichen Einrichtungen als Freibrief zu betrachten. „Wenn Gewerkschaften keine adäquate Beteiligung erfahren und die Arbeitgeber die verbindlichen Vorgaben des Dritten Weges ad absurdum führen, können Streiks durchaus legitimiert sein“, sagte Henke in einem aktuellen Interview mit der Online-Ausgabe des Deutschen Ärzteblattes. „Die Kirchen können sich in Selbstbestimmung für den Dritten Weg entscheiden. Dann müssen sie sich daran messen lassen, ob sie wirklich eine glaubwürdige Alternative zu weltlichen Tarifverhandlungen bieten“, betonte der MB-Vorsitzende. Die kirchlichen Arbeitgeber würden ihre Sonderrolle einbüßen, wenn sie den selbst gesetzten Ansprüchen an ein Regelungsverfahren, das auf dem christlichen Glaubensbekenntnis beruht, nicht gerecht werden. „Irgendwann müssen die kirchlichen Krankenhausarbeitgeber die Frage beantworten, ob sie unter den heutigen ökonomischen Rahmenbedingungen noch einen Sonderweg beschreiten können. Wir stehen jedenfalls für Tarifverhandlungen in Partnerschaft jederzeit bereit.“
Das vollständige Interview auf der Website des Deutschen Ärzteblattes: