Frankfurt/Berlin – Der Beitragssatz zum Gesundheitsfonds soll laut Bundesregierung bis zum 15. November feststehen. Bald darauf werden Krankenkassen entscheiden müssen, ob sie Zusatzbeiträge einfordern oder Prämien ausschütten werden. Wechselanreize bietet dieses Kriterium allemal: Nach einer Umfrage des BKK Bundesverbandes würden 35 Prozent der Befragten die Mitgliedschaft in ihrer Krankenkasse kündigen, sollte diese einen Zusatzbeitrag erheben. (www.bkk.de, 26. Mai 2008). Für Verärgerung unter den Kassen sorgt Familienministerin Ursula von der Leyen mit der Aufforderung an die Bürger, die Kasse zu wechseln, wenn sie mehr Geld von Ihnen verlangt. Dr. Johannes Vöcking, Vorstandsvorsitzender der Barmer Ersatzkasse, bezeichnete den Aufruf als kontraproduktiven Vorschlag, der die Chancengleichheit unter den Kassen aushöhlt. (dpa, 25. August 2008) Mit dem Umbruch im deutschen Gesundheitswesen befasst sich die 13. Handelsblatt Jahrestagung Health am 24. und 25. November 2008 in Berlin http://www.konferenz.de Neben Vöcking werden Prof. Dr. Herbert Rebscher (DAK), Ralf Hermes (IKK-Direkt), Prof. Dr. Norbert Klusen (Techniker Krankenkasse), Dr. Rolf Hoberg (AOK Baden-Württemberg) und Ralf Sjuts (BKK FTE) die Auswirkungen des Gesundheitsfonds erörtern. Dr. Klaus Theo Schröder vom Bundesgesundheitsministerium berichtet über die anstehenden Veränderungen des deutschen Gesundheitssystems. Im Fokus stehen weiter der zunehmende Wettbewerb in der Pharmaindustrie und das anhaltende Finanzierungsproblem deutscher Krankenhäuser.
Wirtschaftliche Chancen für Krankenhäuser Während sich der Bund-Länder-Streit über die Reform der Krankenhausfinanzierung zuspitzt, bleibt die Lage der Kliniken weiterhin angespannt. Wie das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung errechnete, werden in diesem Jahr 34 Prozent der Krankenhäuser von Insolvenz bedroht sein. (RWI Essen, 17. März 2008) Einsparpotenziale erhoffen sich die Häuser davon, ärztliche Tätigkeiten auf andere Berufe zu verlagern, Krankenhaus- und Reha-Leistungen zu kombinieren und ambulante Versorgung anzubieten. Über diese Möglichkeiten sprechen Prof. Dr. Jörg F. Debatin vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf sowie Vertreter von AMEOS und MediClin.
Strategien der Pharmaindustrie Auch die Pharmabranche erlebt einen Wandel: Aufgrund der Rabattverträge werden sich die Machtverhältnisse im Markt weiter verschieben, der Apothekenmarkt strukturiert sich neu, und Originalpräparatehersteller erleben einen stärkeren Konkurrenzdruck durch Generika. Die künftigen Strategien für die Pharmaindustrie beleuchten auf der Handelsblatt Tagung Dr. Heinz-Werner Meier (Sanofi-Aventis), Dr. Sven Dethlefs (Geschäftsführer Teva Deutschland), Dr. Christopher Hermann (stellvertretender Vorsitzender der AOK Baden-Württemberg), Vincent Jacob (Geschäftsführer Merck Pharma) und Klaus Gritschneder (Geschäftsleitung Europa Apotheek Venlo). Dr. Heinz-Werner Meier wird erörtern, mit welchen Konzepten Originalhersteller auf den höheren Margendruck, den Wettlauf mit Generikaproduzenten und auf regulatorische Anforderungen reagieren. Dr. Rainer Hess vom Gemeinsamen Bundesausschuss gibt einen Ausblick auf die Projekte 2009 nach der Neuordnung des Gremiums.
Das Programm ist im Internet abrufbar unter: http://www.konferenz.de