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Hausengel im Kampf gegen Corona: Spargel wichtiger als Pflege?

Pressemitteilung

Ebsdorfergrund – Die Auswirkungen des Coronavirus in Deutschland und Europa treffen pflegebedürftige Menschen in Deutschland besonders hart. Während die Versorgungslage zum derzeitigen Zeitpunkt noch relativ stabil ist, machen sich Pflegebedürftige, Angehörige und Betreuungskräfte angesichts der sehr dynamischen Lage Sorgen um die zukünftige Versorgungssituation – und fordern mehr Unterstützung durch die Politik.

„Ist es nicht beschämend, dass in der öffentlichen Darstellung primär darüber diskutiert wird, wer denn nun den Spargel ernten soll? Sollte es nicht viel relevanter sein, wie die Versorgung von rund 300.000 Haushalten, die eine Betreuungskraft aus Osteuropa beschäftigen, sichergestellt werden kann?“, ärgert sich Juliane Bohl, Mitglied des Vorstandes der Hausengel Holding AG. Die Corona-Krise hat erhebliche Auswirkungen auf die vielen in Privathaushalten tätigen Betreuungskräfte aus Osteuropa sowie die Familien, die eine solche Betreuungskraft beschäftigen. Derzeit ist die Lage zumindest bei Hausengel noch nicht dramatisch, die Bestandskunden sind gut versorgt, bei einigen Wettbewerbern stellt sich die Situation bereits als existenzbedrohend dar. Sollte sich die Situation weiter verschärfen, so dass Betreuungskräfte abreisen müssen aber kein Wechselpartner einreisen kann, kann die ambulante Versorgung nicht mehr sichergestellt werden. „Die betroffenen Familien sind verzweifelt, weil sie für ihre pflegebedürftigen Angehörigen weder eine Betreuungskraft noch einen ambulanten Pflegedienst finden. Und auch die stationären Einrichtungen haben Aufnahmestopp. Bereits heute sind pflegende Angehörige überfordert und der Staat kann und sollte sich nicht darauf verlassen, dass alles in familiären Strukturen aufgefangen werden kann.“, erklärt Bohl die aktuelle Lage.

Hausengel fordert Politik zum Handeln auf

Durch die bereits bestehenden und noch anstehenden Grenzschließungen können immer weniger Betreuungskräfte nach Deutschland kommen bzw. reisen erst gar nicht an, weil sie Sorge haben, dass sie nur noch unter erschwerten Bedingungen in ihr Heimatland zurückkehren können. Hausengel fordert die Bundesregierung auf, für Betreuungskräfte, die zum Arbeiten nach Deutschland kommen, eine praxisnahe und schnelle Regelung zu finden. Egal, aus welchem Land sie stammen. Dabei ist es nicht damit getan, den Betreuungskräften eine Erlaubnis auszustellen. Sie sind auf Transportunternehmen angewiesen, da sie meist nicht mit einem eigenen PKW anreisen. Die Personenbeförderung muss für Betreuungskräfte aus Osteuropa sowohl innerhalb Deutschlands als auch grenzüberschreitend sichergestellt werden.

Darüber hinaus ist auch die Versorgung mit Schutzmaterialien wie Handschuhen, Desinfektionsmitteln und Masken für Betreuungskräfte ebenfalls zwingend erforderlich. Die Beschaffung dieser notwendigen Materialen ist derzeit schwierig oder nur zu hohen Preisen möglich. Bei der geplanten zentralen Versorgung mit diesen Schutzmaterialien müssen zwingend auch Betreuungskräfte aus Osteuropa bedacht werden.

Betreuungskräfte leisten systemrelevanten Beitrag zur Versorgung in Deutschland

Bohl weist auf die Dringlichkeit der Lage hin: „Uns ist bewusst, dass die momentane Situation die gesamte Bundesregierung vor herausfordernde Aufgaben stellt. Dennoch möchten wir darauf aufmerksam machen, dass diese Betreuungskräfte einen wesentlichen Beitrag zur ambulanten Versorgung in Deutschland leisten, rund 300.000 Haushalte sind auf diese Versorgungsform angewiesen. Auch die ambulanten Dienste können dies nicht abfedern, im Gegenteil. Auch sie werden durch die Kräfte aus dem Ausland entlastet, was gerade in der momentanen Situation essentiell ist.“ Die aktuelle Situation zeigt, dass Betreuungskräfte aus Osteuropa einen signifikanten Beitrag zur Versorgung in Deutschland leisten.

Diese Nachricht einer von Hausengel versorgten Familie zeigt beispielhaft, wie sich pflegende Angehörige in dieser Situation fühlen: „Jahrzehntelang war die Politik erleichtert darüber, dass viele Familien ihre alten Angehörigen privat pflegen ließen. Dadurch wurden die offiziellen Pflegeheime nicht noch mehr beansprucht. Zurzeit werden diese Familien jedoch völlig im Stich gelassen. Der Ein-/Ausweg für polnische und anders-nationale Pflegekräfte muss unbedingt erhalten bleiben! Außerdem muss auch auf diejenigen Familien und deren finanzielle Unterstützung aufmerksam gemacht werden, die – wenn sie mal ohne “Polin” sind – ihre kranken Senioren allein pflegen. Die Pflegeheime nehmen ja zurzeit kaum noch oder gar keine neuen Bewohner auf. Auch diese Familien müssen finanziell unterstützt werden.”

Hausengel ist sich gesellschaftlicher und unternehmerischer Verantwortung bewusst

Hausengel hat bereits seit einigen Wochen Vorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um auf die Entwicklungen der Corona-Krise angemessen reagieren zu können „Für unsere Betreuungskräfte haben wir Notfallpläne erstellt. Viele von ihnen verlängern Ihren Auftrag bewusst, um länger in Deutschland zu bleiben. Vor allem auch, da sie durch uns über eine deutsche, private Krankenversicherung verfügen, die selbstverständlich auch Behandlungen in Folge einer Corona-Infektion abdecken. Da wir auch mehrere ambulante Pflegedienste in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern betreiben, verfügen wir über die nötige Fachkompetenz und stehen allen Betreuungskräften und Familien für eventuelle Fragen, sowie proaktive Aufklärung zur Verfügung.“, so Bohl. Auch für die Hausengel-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter aus den Büros wurden Home-Office-Maßnahmen umgesetzt um, im Falle einer möglichen Quarantäne, als Ansprechpartner für Familien und Betreuungskräfte erreichbar zu bleiben. „Wir verfolgen aufmerksam die Auswirkungen des COVID-19-Ausbruchs sowie die offiziellen Maßnahmen und Leitlinien der zuständigen Ministerien. Die Gesundheit aller Beteiligten und die Aufrechterhaltung einer stabilen Versorgungslage hat für uns oberste Priorität. Dafür braucht es allerdings auch die politischen und strukturellen Rahmenbedingungen. Gerade zum Schutz derer, die momentan am stärksten darauf angewiesen sind, nämlich ältere und pflegebedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger, bedarf es einer schnellen und unkomplizierten Lösung.”, fasst Bohl die Lage zusammen.

Über die Hausengel Unternehmensgruppe
Nach dem Grundsatz „rundum versorgt“ bieten die Hausengel bereits seit 2005 sowohl ambulante Fachpflege als auch sogenannte „24-Stunden-Betreuung“ im eigenen Zuhause. An sieben Standorten in Hessen, Nordrhein-Westfalen und Bayern bietet die Hausengel GmbH ambulante Kranken- und Altenpflege. Betreuung im häuslichen Umfeld (sogenannte „24-Stunden-Betreuung“) bietet das Unternehmen bundesweit an. Die eigene Unternehmensstruktur in Osteuropa mit Standorten in Polen, Ungarn, Rumänien, Litauen, Bulgarien und Kroatien sichert den hohen Qualitätsanspruch der Unternehmensgruppe. Die Hausengel Akademie, der hauseigene Weiterbildungsträger, an dem alle Hausengel-Betreuungskräfte ausgebildet werden, ist nach den AZAV-Richtlinien der Bundesagentur für Arbeit zertifiziert und bietet als eines der wenigen Unternehmen der Branche die IHK-Ausbildung „Betreuungskraft im häuslichen Umfeld“ an. Hausengel ist Gründungsmitglied der Bundesarbeitsgemeinschaft ausländische Pflegekräfte (BAGAP), die den Erfahrungsaustausch und die Vernetzung rund um die Themen zur Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Pflegekräfte fördert.