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Harmonisierung der Arzneimittelpreise in der EU gefordert / Parlament und Rat einigen sich auf verbesserte Arzneimittelüberwachung

Deutsches AOK – Mitglied finanziert günstige Medikamente für Millionäre in Südeuropa

Brüssel – Der gesundheitspolitische Sprecher der größten Fraktion im Europäischen Parlament (EVP – Christdemokraten) Dr. med. Peter Liese (CDU) und seine CSU-Kollegin, Dr. Anja Weisgerber, fordern eine Harmonisierung der Arzneimittelpreise in der Europäischen Union. Dies ist für Peter Liese eine Konsequenz der aktuellen Debatten über die Senkung der Arzneimittelpreise in Deutschland. “Deutschland gehört in der Europäischen Union zu den Ländern mit den höchsten Arzneimittelpreisen. Teilweise liegen die Preise für die Behandlung mit lebensnotwendigen Medikamenten in Deutschland um 70 Prozent höher, als in Ländern, wie beispielsweise Italien, Belgien, Griechenland oder Spanien. Daher ist es richtig, dass Gesundheitsminister Rösler jetzt an einem völlig neuen System der Preisgestaltung auch in Deutschland arbeitet. Die gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland, die zum Beispiel in die AOK einzahlen, finanzieren mit ihren Beiträgen niedrige Preise auch für Millionäre auch in anderen Ländern. Dies ist nicht sozial. Aber Röslers Vorschlag ist nur ein erster Schritt. Auf Dauer brauchen wir einheitliche Arzneimittelpreise in der Europäischen Union. Dies würde auch die Industrie entlasten, denn derzeit benötigen die Pharmafirmen ganze Stäbe von Mitarbeitern, um die unterschiedlichen Preisregulierungssysteme in den 27 Mitgliedstaaten zu verstehen und zu bearbeiten. Diese Leute sollten besser in Forschung und Entwicklung arbeiten”, so der Arzt und Europaabgeordnete.

Liese teilte außerdem mit, dass der erste Teil des so genannten Pharmapaketes der Europäischen Union jetzt unter Dach und Fach ist. Es handelt sich dabei um die Überwachung von Arzneimitteln nach der Zulassung, die so genannte Pharmakovigilanz. In der Vergangenheit waren auch nach der Zulassung von Arzneimitteln immer wieder schwerwiegende Nebenwirkungen aufgetreten und nicht immer schnell genug die notwendigen Konsequenzen gezogen worden. Dies soll sich nun ändern. Parlament und Mitgliedstaaten einigten sich auf einen Text, der nur noch formal angenommen werden muss. Um die Patienten besser über Arzneimittel und potentielle Nebenwirkungen zu informieren, soll eine europäische Arzneimitteldatenbank etabliert werden, die mit den nationalen Arzneimitteldatenbanken in den Mitgliedstaaten verlinkt werden soll. In dieser Datenbank finden die Patienten umfangreiche, unabhängige Informationen über Arzneimittel. Es wird auch erstmals festgeschrieben, dass man Beipackzettel in allen Amtssprachen im Internet veröffentlicht. “Für Patienten, die in Europa von einem Mitgliedstaat in den anderen reisen ist es sehr wichtig, dass sie im Internet die notwendigen Informationen finden, für den Fall, dass sie zum Beispiel ein Medikament verschrieben bekommen und den Beipackzettel nicht in ihrer eigenen Sprache haben. Die Errichtung einer solchen Datenbank ist ein wichtiger Schritt zur besseren Information der Patienten. Sie ist sehr viel besser geeignet, die bestehenden Probleme zu beseitigen, als der Vorschlag von Ex-Kommissar Verheugen, das Werbeverbot für versschreibungspflichtige Arzneimittel zu lockern”, sagten Peter Liese und Anja Weisgerber. “Patienten haben ein Recht auf unabhängige Informationen über verschreibungspflichtige Arzneimittel”, so die beiden Unionsabgeordneten gemeinsam.