Hamburg – Die Hamburger Apotheker begrüßen die Initiative des Bundesgesundheitsministeriums (BMG), die Sicherheit bei der Anwendung von Arzneimitteln weiter zu verbessern. Weil eine Behandlung mit Medikamenten für den Patienten immer auch ein gewisses Risiko für so genannte unerwünschte Arzneimittelwirkungen birgt, hat das BMG kürzlich einen entsprechenden Aktionsplan vorgestellt, in den sowohl Heilberufler als auch Patienten gemeinsam eingebunden werden sollen.
“Vor allem wenn Arzneimittel nicht bestimmungsgemäß eingesetzt werden, können Nebenwirkungen auftreten, die man eigentlich hätte vermeiden können”, erläutert Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. “Meist liegt die Ursache dafür in der falschen Dosierung, der falschen Anwendung oder daran, dass Warnhinweise nicht beachtet werden. Auch Verwechslungen treten immer wieder auf, weil Patienten ähnlich aussehende Packungen nicht voneinander unterscheiden können”, so Töbing weiter. Arzneimittel greifen elementar in den Organismus ein. Deshalb ist es wichtig, dass sich die beteiligten Experten bei der Therapie abstimmen. “Die Bundesregierung geht mit dem Aktionsplan einen Schritt in die richtige Richtung. Arbeiten alle am Gesundheitssystem Beteiligten wie Ärzte, Apotheker oder Krankenpfleger zusammen, wird das Risiko für unerwünschte Arzneimittelwirkungen minimiert”, sagt Töbing.
Zudem müssen Patienten in den Therapieprozess mit einbezogen und umfassend über die Behandlung informiert und aufgeklärt werden. “Die Apotheken sind eine zentrale Anlaufstelle bei der Arzneimitteltherapie”, betont Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins e.V. “Insbesondere in der Selbstmedikation werden viele Medikamente ohne Abstimmung mit dem Arzt eingenommen. Hier kommt dem Apotheker als Arzneimittelexperten eine Schlüsselposition zu. Denn auch bei der Einnahme von rezeptfreien Präparaten kann es zu Nebenwirkungen kommen”, so Graue weiter. Der Apotheker sei oft der einzige an der Behandlung beteiligte Heilberufler, der einen Überblick über die gesamte Medikation erhält. Graue: “Nicht nur Nebenwirkungen einzelner Medikamente können bei einer Therapie auftreten. Werden verschiedene Präparate miteinander kombiniert, können diese sich gegenseitig in ihrer Wirkung beeinflussen.”
“Apotheker sind durch die fachliche Beratung und Betreuung wesentlich am Erfolg einer medikamentösen Therapie beteiligt,” so Töbing. Mit Fortbildungen wie dem Ende November in Hamburg veranstalteten Kongress zur pharmazeutischen Betreuung halten sich die Apotheker auf dem neusten wissenschaftlichen Stand. “Mit Hilfe des Aktionsplans kann der Austausch der Heilberufler untereinander weiter gefördert werden “, ergänzt Graue. “Die Apotheker werden ihren Beitrag dazu leisten, dass die Sicherheit der Arzneimitteltherapie auch in Zukunft gewährleistet wird.”
Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen Apothekenleiter in Hamburg.