Hamburg – Vorsorgen ist besser als heilen obwohl diese Tatsache den meisten Deutschen inzwischen bewusst ist, nutzen nach wie vor zu wenig Menschen die vielfältigen Präventionsangebote. Offenbar gibt es beim Thema Gesundheitsvorsorge immer noch große Wissenslücken. Bei einer repräsentativen Umfrage der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände gab jeder Dritte an, nicht zu wissen, wie er Krankheiten vermeiden kann. In der Befragung Wie gesund ist Hamburg? nannten im vergangenen Jahr sogar 38 Prozent der Hanseaten zu wenig Information als Hinderungsgrund für die Wahrnehmung von Vorsorgemaßnahmen.
90 Prozent der befragten Hamburger Apothekenkunden glauben, dass sich konsequente Vorsorge positiv auf ihre Gesundheit auswirkt. Die Ergebnisse zeigen uns, dass die Bedeutung von Prävention in den Köpfen der Menschen angekommen ist, sagt Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Viele Menschen fühlen sich aber offenbar hilflos, wenn es um die konkrete Umsetzung geht, so Töbing.
Hamburgs Apotheken sind die erste Anlaufstelle, wenn Patienten ihren Gesundheitszustand überprüfen möchten. Die Apotheken-Mitarbeiter bieten nicht nur kompetenten Rat in allen Gesundheitsfragen, sagt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. Sie sind auch dafür qualifiziert, die individuellen Blutwerte der Patienten zu bestimmen und sie in begründeten Fällen an den Arzt zu verweisen, so Graue. Nur wer sein Risiko kenne, könne sich rechtzeitig in medizinische Behandlung begeben. Graue rät seinen Kunden deshalb, sich regelmäßig auf erhöhte Werte für Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin untersuchen zu lassen, da sie als Risikofaktoren für die Entstehung einer Reihe von Krankheiten gelten.
Prävention bedeutet jedoch nicht nur, die Blutwerte im Auge zu behalten: Übergewicht und falsche Ernährung sind zwei der häufigsten Ursachen für Volkskrankheiten wie Arterienverkalkung und Diabetes, erklärt Töbing. Auch die Bestimmung des Body-Mass- Index sowie individuelle Ernährungsberatungen gehören deshalb zum Präventionsangebot der Apotheken. Daneben gelten auch Tabak- und Alkoholkonsum als Risikofaktoren.
Mehr als die Hälfte der Raucher wollen ihr Laster aufgeben. In Hamburg hatten im vergangenen Jahr 60 Prozent von ihnen den Wunsch nach professioneller Unterstützung bei diesem Vorhaben geäußert. Hilfe erhalten die Betroffenen in der Apotheke. Über die verschiedenen Möglichkeiten der Raucherentwöhnung, deren Erfolgsaussichten sowie die verfügbaren Produkte klärt das Apotheken-Team umfassend auf, sagt Graue.
Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 – 44 80 48-30
Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen Apothekenleiter in Hamburg.