Hamburg – Der Herbst steht vor der Tür und damit rückt auch die jährliche Grippesaison näher. Die Influenza genannte Viruserkrankung fordert in Deutschland jedes Jahr mehrere Tausend Opfer. Die Hamburger Apothekerinnen und Apotheker empfehlen deshalb, bereits jetzt an effektive Schutzmaßnahmen zu denken.
Die ersten Grippefälle treten in der Regel im Dezember auf. Wer sich vor einer Infektion schützen möchte, sollte sich rechtzeitig vor Beginn der Influenzasaison impfen lassen, rät Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. Nach der Impfung dauere es rund zwei bis drei Wochen, bis das Immunsystem einen wirksamen Schutz aufgebaut habe. Frühes Impfen lohnt sich: Im Winter sind die eigenen Abwehrkräfte häufig durch Erkältungen geschwächt; eine Impfung ist dadurch nicht möglich, sagt Töbing. Die beste Zeit für eine Grippeschutzimpfung sei deshalb von September bis Oktober.
Eine echte Grippe ist im Gegensatz zu einer normalen Erkältung, die häufig als grippaler Infekt bezeichnet wird, eine ernsthafte und gefährliche Erkrankung. Insbesondere bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann die Influenza unbehandelt bis zum Tod führen, sagt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. Nach Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit sterben in Deutschland jährlich zwischen 8.000 und 10.000 Menschen an den Folgen einer Grippeerkrankung.
Die Leistungsfähigkeit der Abwehrkräfte nimmt im Alter ab. Für Menschen über 60 Jahre ist die Grippeschutzimpfung deshalb besonders wichtig, sagt Graue. Auch Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes empfiehlt der Apotheker die Vorsorge. Bestimmte Berufsgruppen wie Krankenschwestern und Ärzte, Lehrer, Busfahrer oder Verkäufer haben ein erhöhtes Ansteckungsrisiko und sollten sich deshalb ebenfalls schützen. Die Grippeimpfung muss jedes Jahr erneuert werden. Denn anders als bei herkömmlichen Impfungen besteht der Schutz immer nur in der aktuellen Saison. Grippeviren sind im Gegensatz zu anderen Krankheitserregern sehr wandlungsfähig, erklärt Töbing. Die Impfstoffe werden deshalb in jedem Jahr nach den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation hergestellt. In diesem Jahr haben sich alle drei im Impfstoff enthaltenen Stämme geändert.
Ansprechpartner: Dr. Reinhard Hanpft, Tel. 040 – 44 80 48-30
Hinweise an die Redaktion: Die Apothekerkammer Hamburg ist die Berufsorganisation aller Apotheker in der Freien und Hansestadt Hamburg. Der Hamburger Apothekerverein e.V. ist der Verband der selbstständigen Apothekenleiter in Hamburg.