Hamburg – Jedes zehnte Kind in Hamburg leidet unter Asthma: Knapp 35.000 Kinder werden dauerhaft durch Atemnot, Pfeifgeräusche beim Atmen sowie Husten geplagt, die Tendenz ist steigend. Eine kompetente pharmazeutische Betreuung und die richtige Anwendung der Medikamente können den Erfolg einer antiasthmatischen Therapie positiv beeinflussen.
“Asthma zählt zu den häufigsten chronischen Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen”, erklärt Dr. Jörn Graue, Vorsitzender des Hamburger Apothekervereins. Neben Virusinfektionen zählen auch Allergien zu den Auslösern der Krankheit. “Am häufigsten entwickelt sich Asthma zwischen dem vierten und fünften Lebensjahr. Aufgrund von Umwelteinflüssen sowie veränderten Ernährungsgewohnheiten tritt die Krankheit aber immer früher auf.” Eine frühzeitig begonnene sowie konsequente Therapie kann Graue zufolge die Lebensqualität der kleinen Patienten erheblich verbessern.
“Weil die entzündungshemmenden oder bronchienerweiternden Wirkstoffe meist als Medikamente zur Inhalation verabreicht werden, kann die richtige Anwendung der Arzneimittel unter Umständen ein Problem sein”, erläutert Rainer Töbing, Präsident der Apothekerkammer Hamburg. In Deutschland gebe es etwa 20 verschiedene Inhalationssysteme. Jedes davon müsse anders angewendet werden. Damit der Therapieerfolg nicht unter Fehlern bei der Inhalation leidet, sollten Kindern und deren Eltern die Technik und Handhabe der Systeme gemeinsam mit Experten üben. “Erst bei der richtigen Anwendung können die Arzneimittel optimal wirken und Nebenwirkungen vermieden werden”, so Töbing.
Erst vor kurzem war in einer in Apotheken durchgeführten Studie gezeigt worden, dass trotz jahrelanger Anwendung viele erwachsene Asthmatiker Fehler bei der Inhalation machen. Bereits eine einmalige Schulung durch den Apotheker konnte die Anwendung dabei erheblich verbessern. Vor allem bei Dosieraerosolen liege die Fehlerquote sehr hoch. “Vier von fünf Patienten machen bei der Verwendung von Dosieraerosolen etwas falsch. Denn die Koordination von Atmen und Auslösen wird von vielen Patienten als kompliziert empfunden”, sagt Graue. Bei Kindern empfehle sich beispielweise die Verwendung eines sogenannten Spacers oder von Verneblern, um die Anwendung zu erleichtern. “Inhalative Arzneimittel können die Beschwerden der Kleinen erheblich verbessern. Daher sollte Kindern die Angst vor den Applikationssystemen genommen werden. Apotheker können bei einem Beratungsgespräch die richtige Inhalationstechnik erklären”, ergänzt Töbing.