Hamburg – Hamburg ist mit seinem Hafen das Tor zu Europa. Damit trägt die Stadt insbesondere im Bereich der Lebensmittel eine Verantwortung für die Verbraucherinnen und Verbraucher weit über die Landesgrenzen hinaus. Das Veterinäramt Grenzdienst der Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz (BSG) kontrolliert im Hamburger Hafen und am Flughafen die Ein- und Durchfuhr aller Produkte tierischer Herkunft sowie einiger pflanzlicher Lebensmittel aus Drittländern. Dazu ist eine entsprechende Infrastruktur erforderlich. Verbraucherschutzsenator Dietrich Wersich hat heute am Reiherdamm das zweite von derzeit drei geplanten hochmodernen Zentren offiziell eröffnet, um damit den stetig wachsenden Anforderungen an den Verbraucherschutz gerecht zu werden. “Hamburg investiert mit dem neuen Kontrollzentrum weiter in den Verbraucherschutz”, so Verbraucherschutzsenator Dietrich Wersich. “Die Kontrollen schützen dabei nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher in Hamburg, sondern in ganz Europa. Die Arbeit im neuen Zentrum mit höchsten Sicherheitsstandards und der daraus resultierende reibungslose Import von tierischen Lebensmitteln und anderen Erzeugnissen macht aber auch den Hamburger Hafen insgesamt wieder ein Stück zukunftsfähiger und für Importeure attraktiver.”
Neben dem bereits in Berieb befindlichen Kontrollzentrum am Burchardkai und einer provisorischen Einrichtung in Altenwerder stehen nun auf dem neuen rund 10.000 Quadratmeter großen Gelände am Reiherdamm für das Veterinäramt Grenzdienst zwei speziell konzipierte Büro- und Gewerbegebäude mit eigenen Kühl- und Inspektionsräumen zur Verfügung. Mit den dort durchgeführten Kontrollen soll sichergestellt werden, dass nur Lebensmittel, die den gesetzlichen Anforderungen der Europäischen Union entsprechen, in den Handel gelangen. Als größte Grenzkontrollstelle Deutschlands und nach Rotterdam zweitgrößte Grenzkontrolle in Europa sorgt das Amt in enger Zusammenarbeit mit dem Zoll dafür, dass die Sendungen den vorgeschriebenen Kontrollen unterzogen werden und die Hafenwirtschaft in angemessener Zeit über die Waren verfügen kann. “Mit den modernen technischen Einrichtungen des neuen Kontrollzentrums am Reiherdamm können wir eine zeitgemäße Veterinärabfertigung garantieren”, sagt Hans Stapelfeldt, stellvertretender Vorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg. “Dieses Kontrollzentrum wird in Hamburg für zusätzliche Fleisch- und Frischetransporte aus aller Welt sorgen. Davon profitiert die Logistikwirtschaft in der Metropolregion Hamburg.” In drei hygienisch voneinander getrennten Bereichen können Lebensmittel tierischer Herkunft (u.a. Fleisch, Fisch oder Honig), sogenannte Nicht-Lebensmittel tierischer Herkunft (versch. Tiernahrung, Häute und Felle) sowie bestimmte Produkte pflanzlicher Herkunft (vor allem Nüsse und Gewürze) beprobt und untersucht werden. Die rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Veterinäramtes Grenzdienst fertigten im Jahr 2007 ca. 36.000 Sendungen kontrollpflichtiger Waren zur Einfuhr in die Europäische Union ab. Hinzu kamen ca. 29.000 Sendungen, die im Transshipment den Hamburger Hafen im Feederverkehr vornehmlich Richtung Russland wieder verlassen haben.