Hamburg – Die Themen Darmkrebs und Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen sollen mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Ärztinnen und Ärzte aus Kliniken und Praxen, Selbsthilfegruppen, die Hamburger Krebsgesellschaft, die Stiftung Lebensblicke und die Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit und Verbraucherschutz haben sich darauf verständigt, gemeinsam an der Problematik der zu selten in Anspruch genommenen Darmkrebsvorsorge zu arbeiten. Auch die Felix Burda Stiftung hat das Ziel, die Öffentlichkeit für Darmkrebsprävention zu sensibilisieren und zur Vorsorge zu motivieren. Sie initiiert dafür den Darmkrebsmonat, dessen Themenschwerpunkte im Rahmen einer Pressekonferenz morgen in Hamburg vorgestellt werden.
“Die gesetzlichen Krankenkassen ermöglichen Menschen ab 55 Jahren die kostenfreie Teilnahme an einer Vorsorge-Darmspiegelung und einer zweiten Untersuchung in Abstand von 10 Jahren”, so die Zweite Bürgermeisterin und Gesundheitssenatorin Birgit Schnieber-Jastram. “Leider wird diese Vorsorge, die eine echte Chance zur Krebsverhütung bietet, noch viel zu wenig in Anspruch genommen. Das wollen wir ändern.”
Darmkrebs kann Frauen und Männer jeden Alters treffen. Auch Menschen, die sich körperlich fit fühlen. Besonders gefährlich ist die Krankheit dadurch, dass die Geschwulst zunächst wächst ohne Symptome zu verursachen. Dieses langsame Wachstum bietet aber auch Chancen für die Vorsorge und Früherkennung. In den meisten Fällen lassen sich Gewebewucherungen im Darm, sogenannte Polypen, bereits entfernen, bevor sich Krebszellen bilden. Die Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen sollen dazu beitragen, dass weniger Menschen erkranken oder in der Folgezeit daran sterben. Die Beteiligten planen gemeinsame Aktivitäten zur Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit, eine bessere Daten- und Ergebnistransparenz, jährliche Qualitätskonferenzen, aber auch die direkte Ansprache der infrage kommenden Menschen in Hamburg.
“In den frühen Stadien des Darmkrebses sind sehr gute Heilungsaussichten gegeben. Unser Ziel ist es, die Menschen in Hamburg für dieses häufig mit Scham und Angst besetzte Thema zu sensibilisieren”, ergänzt Gesundheitsstaatsrat Dietrich Wersich.
Prof. Dr. Ansgar Lohse vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Prof. Dr. Irmtraud Koop vom Ev. Amalie Sieveking-Krankenhaus: “Die Darmkrebsvorsorge ist von großer Bedeutung, denn die Teilnahme an der Darmkrebsvorsorge bringt Sicherheit und sie senkt das Erkrankungsrisiko um mehr als 90 Prozent. Dies sollte für alle Frauen und Männer schon ab 55 Jahren Anlass sein, diese Leistung in Anspruch zu nehmen.”
“Eine konzertierte Aktion wie “Hamburg gegen Darmkrebs” aller Beteiligten sorgt dafür, dass ein tabuisiertes Thema öffentlich erörtert wird”, so Angelika Schwabe von der Techniker Krankenkasse, Landesvertretung Hamburg. “Mit der Vorsorgeuntersuchung erhalten die Versicherten mehr Sicherheit und auch mehr Lebensqualität. Denn durch diese Vorsorge können Krebserkrankungen verhindert werden. Langfristig werden dadurch auch Behandlungskosten eingespart.”
Klaus Schäfer, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Hamburg und Vizepräsident der Ärztekammer Hamburg: “Ich würde mir wünschen, dass durch diese Aktion die Darmkrebsvorsorgeuntersuchungen bei den Hamburgerinnen und Hamburgern stärker in Anspruch genommen werden. Durch diese Maßnahme können wir effektiv die Zahl der Erkrankungen verringern.”
Gemeinsam sollen ab Mai 2008 gezielte Aktionen in Hamburg starten, um die entsprechenden Informationen an die Bürgerinnen und Bürger heranzutragen. Auch die Felix Burda Stiftung setzt ihre Aktivitäten fort und lädt aus Anlass des Darmkrebsmonat März 2008 zur Pressekonferenz am 21.02.2008, 11.00 Uhr, ins Hotel “East”, Simon-Von-Utrecht-Strasse 21, 20539 Hamburg. Neben der Zweiten Bürgermeisterin werden Dr. Christa Maar, Vorstand der Felix Burda Stiftung, Werner Jantosch, Polizeipräsident Hamburg, Prof. Dr. Friedrich Hagenmüller, Chefarzt der 1. Medizinischen Abteilung an der Asklepios Klinik Altona, Hamburg, Prof. Dr. Hans Rudolf Raab, Direktor der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Oldenburg und Dr. Arno Theilmeier, Gastroenterologe der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, teilnehmen. Weitere Informationen zur Pressekonferenz finden Sie im Internet unter http://www.darmkrebsmonat.de.