Ludwigshafen/Mainz – “Gesunde Beschäftigte – erfolgreiche Unternehmen”, das ist das Motto des diesjährigen Arbeitsschutzpreises. Heute verlieh Arbeitsstaatssekretär Christoph Habermann den Preis an die drei Preisträger: Die Krupp Verlags GmbH aus Sinzig am Rhein (1. Preis), die Schott AG aus Mainz (2. Preis) und die Wasgau Metzgerei GmbH aus Pirmasens (3. Preis). Die Preisträger erhalten ein Preisgeld in Höhe von 1.500, 1.000 und 500 Euro.
“Betrieblicher Gesundheitsschutz, sichere Arbeitsplätze und menschengerechte Arbeitsbedingungen sind ein Gebot der Menschenwürde, sie tragen aber auch maßgeblich dazu bei, die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten und die Qualität der Arbeit zu steigern”, so der Staatssekretär. Unternehmen, die sich um die Humanisierung des Arbeitslebens kümmerten, profitierten davon doppelt. “Sie vermeiden Kosten durch Arbeitsunfälle, arbeitsbedingte Erkrankungen, Betriebsstörungen und Fehltage und sie gewinnen an Produktivität”, sagte Habermann. Er begrüßte in diesem Zusammenhang, dass der frühere Bundesarbeitsminister Franz Müntefering eine Initiative der Bundesregierung für ein neues Programm “Humanisierung der Arbeitswelt” angekündigt habe. Die Landesregierung habe in ihrer Arbeitsmarktpolitik einen Schwerpunkt auf das Thema alternsgerechtes Arbeiten gelegt.
Der Arbeitsschutzpreis soll dazu beitragen, Betriebe die sich im besonderen Maß diesem Ziel widmen, bekannt zu machen und ihr Beispiel zur Nachahmung zu empfehlen. Eine Jury aus Vertretern von Arbeitnehmern und Arbeitgebern, der gesetzlichen Unfallversicherung, der Arbeitsmedizin sowie aus der Arbeitswissenschaft wählte die Preisträger aus.
Der erste Preis ging an die Firma Krupp Verlags GmbH in Sinzig am Rhein. Das Familienunternehmen hat 132 Beschäftigte und Auszubildende. Die Firma zeichnet sich durch ein umfassendes Gesundheitsmanagement aus. Dazu gehören vor allem gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsumfeldes. Die Krupp Verlags GmbH ist Mitglied im Arbeitskreis “Gesunde Unternehmen” im Kreis Ahrweiler, einem Netzwerk von zur Zeit sechs mittelständischen Betrieben. Zum Selbstverständnis eines jeden Mitglieds gehört es, die betriebliche Gesundheitsförderung als fester Bestandteil der Unternehmenskultur zu verankern. Der Arbeitskreis wird unterstützt von der AOK Rheinland-Pfalz. Die Jury bewertete besonders positiv das Managementsystem zu den Themen Gesundheit und Altern. Der umfassende Ansatz hat Erfolg, wie beispielsweise die gesunkene Zahl von Arbeitsunfällen im Unternehmen zeigt.
Den zweiten Preis bekommt die Schott AG in Mainz. Im Unternehmen arbeiten 2.820 Beschäftigte und Auszubildende. Der Arbeitsschutz ist ein wichtiges Thema im Unternehmen. Die Förderung der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist Teil der Unternehmenskultur; sie drückt sich zum Beispiel in dem Programm “Null Unfälle – du bist mir wichtig” aus, das im Jahr 2006 gestartet wurde. Ziel ist es, die Einstellung der Beschäftigten zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz positiv zu verändern und sie zu motivieren, sich an entsprechenden Maßnahmen zu beteiligen. Einbezogen sind auch die Familien der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Rahmen des Programms wurde ein Sicherheitsportal im Intranet eingerichtet, es gibt Checks zur Fahrradsicherheit und einen Plakatmalwettbewerb für die Kinder. Die Jury hob besonders die Kreativität der Arbeitsschutzmaßnahmen hervor.
Mit dem dritten Preis wurde die Wasgau Metzgerei GmbH in Pirmasens ausgezeichnet. Der Betrieb hat zur Zeit rund 940 Beschäftigte und Auszubildende. Nach der Firmenphilosophie sind qualifizierte und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine der wichtigsten Voraussetzungen für den wirtschaftlichen Erfolg. Vielfältige Investitionen in Aus- und Weiterbildung unterstreichen den besonderen Stellenwert der Belegschaft im Unternehmen. Die Firma hat einen systematischen Plan zum gezielten Gesundheitsschutz erarbeitet. Dazu gehört ein besonderes Programm zum Hautschutz. Höhenverstellbare Förderbänder schonen den Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zur Gesundheitsförderung werden außerdem Massagen angeboten. Das Unfallgeschehen ist im Branchenvergleich auf niedrigem Niveau.