Düsseldorf – Immer mehr Ärzte und Krankenkassen ziehen an einem Strang, um unnötige Behandlungen zu vermeiden und die notwendigen in höchster Qualität zu erbringen: Auf dem 3. GWQ-Tag in Düsseldorf präsentierte sich der Krankenkassendienstleister GWQ ServicePlus AG als Spezialist für die Organisation neuartiger Versorgungsangebote. Durch besondere Verträge mit qualifizierten und engagierten Ärzten und Kliniken hilft die GWQ wettbewerbsorientierten Krankenversicherungen, problematische Über-, Unter- oder Fehlversorgung zu verhindern und damit zugleich unnötige Behandlungs- und Folgekosten zu vermeiden.
Ansatzpunkte dafür, das zeigen die auf dem GWQ-Tag vorgestellten Verträge, gibt es in fast allen Bereichen, und oft sind es die Fachärzte selbst, die Schwachstellen identifizieren und Verbesserungen vorschlagen. Beispielhaft dafür ist das Thema Krampfader-Operationen. Nach Erkenntnissen von Phlebologen Fachärzte für Gefäßerkrankungen sind bis zu 40 Prozent der jährlich rund 450 000 Krampfaderoperationen unnötig, und fast alle der 150 000 in Krankenhäusern durchgeführten Eingriffe könnten ohne Qualitätsverlust oder Gefährdung der Patienten auch ambulant erfolgen.
Durch einen GWQ-Vertrag mit dem Fachärztenetzwerk Phlebologicum werden die unnötigen Operationen vermieden und die teilnehmenden Ärzte verpflichten sich zur Einhaltung und Dokumentation hoher Qualitätsstandards. Dazu kommt ein für Patienten und Kostenträger besonders interessantes Leistungsversprechen: Die Ärzte übernehmen eine dreijährige Garantie für den Behandlungserfolg. Im Gegenzug erhalten sie erstmals eine Vergütung, die sich an der nachweislichen Schwere des jeweiligen Falles orientiert.
Dass der Gesundheitsmarkt für derart innovative Versorgungslösungen offen ist, zeigt auch der Erfolg des zunächst in der Region Bremen eingeführten SeGel-Vertrags, der neue Wege für die Betreuung psychisch Kranker ebnet. Auf dem GWQ-Tag vermeldete das Unternehmen die Ausweitung des Vertrags auf die Regionen Berlin und Süd-Niedersachsen/Nordhessen, weitere Regionen sind in der Planung. Ein notwendiger Schritt, denn psychische Erkrankungen sind heute für 11 Prozent der Arbeitsunfähigkeitszeiten verantwortlich und mit einem Anteil von 37,7 Prozent die häufigste Ursache für Frühberentungen, die Krankheitskosten belaufen sich auf jährlich 27 Mrd. Euro mit steigender Tendenz.
SeGel arbeitet diesem Trend entgegen, indem der Grundsatz ambulant statt stationär konsequent umgesetzt wird. Die GWQ-Vertragspartner garantieren eine ambulante 24-Stunden-Betreuung der Patienten, wodurch Krankenhausaufenthalte verhindert werden und es den Patienten ermöglicht wird, weiter in ihrem gewohnten Umfeld zu leben und so gesundheitlich möglich weiter zu arbeiten. Kurzfristig wird damit das Defizit an indikationsgerechten ambulanten Behandlungsmöglichkeiten ausgeräumt, mittelfristig wird sich das Prinzip ambulant statt stationär auch positiv auf die Versorgungskosten auswirken.
Solchen Vereinbarungen gehört nach Auffassung der GWQ die Zukunft. Deshalb deckt das Düsseldorfer Dienstleistungsunternehmen, das sich schon im Arznei- und Hilfsmittelmanagement einen Namen gemacht hat, immer mehr Versorgungsbereiche ab: Auf dem GWQ-Tag wurden daher neue Lösungen zu ganz unterschiedlichen Bereichen vorgestellt, beispielsweise zur Optimierung der Reha-Qualität oder zur vorgeburtlichen Hebammenbetreuung, mit der die Kaiserschnittquote gesenkt werden könnte.
GWQ-Vorstand Dr. Johannes Thormählen betont, dass von diesen Verträgen Patienten, Ärzte und Krankenkassen gleichermaßen profitieren: Wir zeigen, wie Kassen und Ärzte gemeinsam an einer besseren Versorgung arbeiten können. Medizinische Leistungserbringer werden für gute Qualität auch gut honoriert und die Kassen können ihren Versicherten beste und qualitätsgesicherte Behandlungen bieten. Dazu sparen sie die Kosten für schlechte oder unnötige Therapien, und die Patienten schließlich werden nach dem Stand medizinischen Wissens optimal betreut.