Frankfurt am Main – Die Mehrheit der Deutschen will 2019 weniger Fleisch essen. Das geht aus einer Emnid-Umfrage hervor, die eine weitere positive Nachricht enthält: Für Fleisch aus artgerechter Tierhaltung würden die meisten mehr bezahlen.
Endlich gesünder ernähren – dieser Vorsatz fürs neue Jahr steht weit oben auf der Rangliste der beliebtesten Neujahrsvorsätze. Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt: Fast die Hälfte aller Deutschen möchte 2019 gesünder essen. Für die meisten bedeutet das mehr Obst und Gemüse, dafür weniger Fett und Zucker. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist auch ein geringerer Fleischkonsum ein Plus in Sachen gesunde Ernährung – und zwar für den Körper und die Umwelt.
Diese Idee hat sich die Mehrheit der Deutschen fürs neue Jahr auf die Fahnen geschrieben: Hochgerechnet 54 Prozent haben sich vorgenommen, 2019 weniger Fleisch zu essen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts KantarEmnid im Auftrag von Greenpeace.
Fast alle Fleischesser (89 Prozent) würden für Fleisch, das aus artgerechter Tierhaltung kommt, außerdem mehr bezahlen. „Die aktuelle Umfrage dokumentiert den zunehmenden Bewusstseinswandel der Verbraucher“, freut sich Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Martin Hofstetter. „Seit einigen Jahren sinkt der Fleischverzehr. Es ist gut für die Umwelt, wenn sich dieser Trend fortsetzt. Eine große Mehrheit der Bevölkerung nimmt nicht länger hin, dass Tieren unnötig Leid zugefügt wird. Hier ist die Landwirtschaftsministerin gefordert, endlich bessere Haltungsbedingungen durchzusetzen.“
Bei ihren Vorsätzen sind Frauen übrigens motivierter: 62 Prozent gaben bei der Befragung an, im neuen Jahr weniger Fleisch und Wurst essen zu wollen, bei den Männern waren es nur 46 Prozent.
Haltungskennzeichnung ist wichtig
Wichtig ist den Bundesbürgern mehr Transparenz beim Einkauf von Wurst und Fleisch. 81 Prozent der Fleischkonsumenten wollen verstärkt auf die Haltungskennzeichnung achten. Für 85 Prozent ist eine freiwillige Kennzeichnung, wie sie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) plant, jedoch nicht ausreichend. Sie wünschen sich eine umfassende und verpflichtende Haltungskennzeichnung für alle Fleisch- und Wurstprodukte in Handel und Gastronomie.
Fleischkonsum ist rückläufig
Der Fleischkonsum geht seit Jahren zurück, wenn auch nur leicht. Der geschätzte Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch lag 2017 bei 88 Kilo pro Kopf. Die Details zeigen: Die Nachfrage nach Schweinefleisch sinkt, die nach Rind- und Geflügelfleisch steigt.
Details zur Umfrage: Für Greenpeace hat KantarEmnid im Dezember gut 1.000 Deutsche zu ihren Konsumvorsätzen für 2019 befragt.