Berlin – Ilja Seifert, behindertenpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, gehört wie die behindertenpolitischen Sprecher der anderen im Bundestag vertretenen Parteien zu den Erstunterzeichnern des heute vorgestellten Aufrufs “Gute Bildung! Auch für Kinder mit Behinderungen”. Er erklärt:
“Mit meiner Unterschrift möchte ich dafür sorgen, dass der von der Bundesbehindertenbeauftragten initiierte Aufruf nach den Wahlen am 27. September nicht in der Schublade verschwindet. Wir brauchen inklusive Bildung für alle.
85 Prozent aller Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen gehen in eines der sieben (Aus)Sonderschulsysteme. Ohne die Arbeit der dort beschäftigten Pädagoginnen und Pädagogen abzuwerten: Im Ergebnis sind die Chancen auf eine berufliche Zukunft für Kinder, die nicht in eine Regelschule gehen (konnten), deutlich schlechter. DIE LINKE will deshalb eine Schule für alle, in der jede und jeder individuell gefördert wird. Damit machen wir mittelfristig die so genannten Förderschulen überflüssig.
Es war ein falsches Signal von CDU/CSU und SPD, dass sich der Bund mit der Föderalismusreform aus der Verantwortung gestohlen hat und es war ebenso falsch, in der deutschen Fassung der UN-Behindertenrechtskonvention das Wort ‘inclusion’ mit ‘Integration’ statt ‘Inklusion’ zu übersetzen. Hier besteht dringender Korrekturbedarf. Ein Aktionsplan zur Umsetzung des in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Menschenrechts auf gemeinsames Lernen muss nach der Bundestagswahl ein Schwerpunkt der Bildungspolitik werden, im Bund und in den Ländern.”