Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Gut gemeint ist nicht gut genug

Pressemitteilung

Berlin – Zu den Überlegungen von Bundesgesundheitsminister Rösler, den Zugang zum Medizinstudium zu reformieren und eine “Landarztquote” einzuführen, erklärt die stellvertretende gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion Dr. Marlies Volkmer, MdB:

Natürlich sagt die Abiturnote nichts über Motivation, soziale Kompetenz und Erfahrungen aus dem Pflegebereich aus.

Aber: Schon heute ist die Abiturnote keineswegs mehr das einzige Kriterium, nach dem die Universitäten ihre Studenten auswählen. Für 60 Prozent ihrer Medizin-Studienplätze können die Hochschulen eigene Kriterien aufstellen. Berufserfahrung und soziale Kompetenz kann schon heute gewürdigt werden. Es liegt also in der Verantwortung der Universitäten, Bewerberinnen und Bewerber, die beispielsweise ein freiwilliges soziales Jahr im Krankenhaus oder Pflegeheim erfolgreich absolviert haben, einen Bonus bei der Studienplatzvergabe zu gewähren.

Rösler möchte eine generelle Erhöhung der Zahl der Studienplätze. Das löst kein Problem, denn es gibt nicht zu wenig Studierende, sondern zuviel Abbrecher. Bei mehr Studenten müssten die Bundesländer ihre Kapazitäten deutlich aufstocken, denn mehr Studenten bedeuten mehr Anforderungen an die sächliche und personelle Ausstattung der Hochschulen, sonst leidet die Ausbildung. Zur Zeit erleben wir aber eine Kürzung der Landesmittel für den Hochschulbereich. Allein die medizinische Fakultät der Leipziger Universität muss im laufenden Jahr mit fast 6 Mio Euro weniger auskommen.

Für eine Arbeit in der Patientenversorgung bedarf es Anreize. Wichtigster Anreiz wäre es, das Ärztinnen und Ärzte für die gleiche Leistung das gleiche Einkommen erzielen, unabhängig davon ob der Versicherte gesetzlich oder privat versichert ist. Doch daran ist mit FDP-Mann Rösler nicht zu denken.

Stattdessen schlägt er eine “Landarztquote” vor, die so nicht umsetzbar ist. Wer kann schon mit 19-Jahren sagen, wo er mit welcher Qualifikation nach 11 Jahren (nach Medizinstudium und Facharztausbildung) arbeiten möchte? Auf welcher rechtlichen Grundlage soll etwa ein frisch gebackener Facharzt, der seine Fähig- und Fertigkeiten doch anders einsetzen möchte als in der Landarztpraxis, seine Studienkosten zurückzahlen? Hier wird juristischen Auseinandersetzungen Tür und Tor geöffnet.

Zu favorisieren ist der Weg, einen Anreiz über Stipendien zu schaffen( vom Land oder Kommunen bezahlt), die daran geknüpft sind, später in einer von Unterversorgung bedrohten Region zu arbeiten. Die Stipendien müssen zurückgezahlt werden, wenn sich ein Absolvent anders entscheidet.

Ein Vorschlag Röslers: Kommunen stärker in die Pflicht zu nehmen und zu ermuntern, selbst Arztpraxen zu betreiben, verdient jedoch vollste Unterstützung.