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Grüner Tee und Bewegung verändern die Erbsubstanz

International Journal of Cancer, Band 124 (11), erscheint am 01. Juni 2009

Heidelberg – Lebensstil-Faktoren wie Teekonsum und Bewegung beeinflussen den chemischen Aufbau der DNA. Das berichten Wissenschaftler in der aktuellen Ausgabe des International Journal of Cancer (IJC). Weitere Themen des Heftes: längeres Überleben durch effektiven Transport von Krebsmedikamenten direkt ins Gehirn; weniger Nebenwirkungen bei lokaler Chemotherapie mit Kügelchen, die Wirkstoffe freisetzen. Die Druckversion des IJC 124 (11) erscheint am 01. Juni.

Grüner Tee und körperliche Betätigung können die Erbsubstanz (DNA) verändern. Dass diese Lebensstil-Faktoren der Krebsentstehung vorbeugen, weiß man bereits aus epidemiologischen Studien. Eine Forschergruppe um Yasuhito Yuasa von der Tokyo Medical and Dental University hat nun gezeigt, dass Teekonsum und Bewegung die chemische Zusammensetzung der DNA beeinflussen und so zu Veränderungen genregulatorischer Sequenzen führen. In der retrospektiven Studie hatten Patienten, die täglich mehr als sechs Tassen grünen Tee tranken, weniger chemisch veränderte Krebsgene als Personen mit einem geringeren Teekonsum. Das gleiche galt für Patienten, die mehr als eine Stunde pro Woche körperlich aktiv waren. Eine klinische Relevanz konnten die Wissenschaftler zwar nicht herleiten, aber die Ergebnisse zeigen, dass Umweltfaktoren auf die chemische Zusammensetzung des Erbguts einwirken können.

Wirkstoffbeladene Mizellen bringen Krebsmedikamente direkt ins Gehirn und verbessern die Überlebensrate krebskranker Mäuse. Mizellen sind oberflächenaktive Substanzen, die sich spontan zu kleinen Kügelchen zusammenlagern. Jun-ichiro Kuroda und seine Mitarbeiter vom National Cancer Center Hospital East in Kashiwa, Japan, haben das Chemotherapeutikum CPT-11 in solche Mizellen verpackt, um eine selektive und effizientere Therapie zu ermöglichen. Sie verpflanzten menschliche Tumorzellen in das Gehirn von Mäusen und behandelten eine Gruppe der Tiere mit konventioneller Chemotherapie, die andere mit wirkstoffbeladenen Mizellen. Mäuse, die mit Mizellen behandelt worden waren, überlebten deutlich länger. Die Konzentration des Medikaments in den Tumorzellen war bei ihnen höher und blieb über einen längeren Zeitraum konstant. Dieser viel versprechende Ansatz wird bereits in ersten klinischen Studien am Menschen geprüft.

Auch die Wissenschaftler um Michael Keese von der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums in Mannheim beschäftigen sich mit Wirkstoff freisetzenden Kügelchen in der Chemotherapie. Sie setzten Kügelchen aus Polyvinylalkohol-Polymeren bei Mäusen ein, denen sie vorher Darmkrebszellen in die Bauchhöhle gespritzt hatten. Diese Kügelchen können mit unterschiedlichen Wirkstoffmengen beladen werden und setzen das Medikament durch Ionenaustausch frei. Werden sie lokal in die Bauchhöhle eingebracht, gelangt der Wirkstoff in höheren Mengen und über einen längeren Zeitraum direkt zum Tumor. Die Therapie ist effektiver und es treten weniger Nebenwirkungen auf als bei einer herkömmlichen Behandlungsweise. Die Forscher halten die Methode für sicher und gut verträglich und befürworten ihren Einsatz bei der Behandlung von fortgeschrittenen Krebserkrankungen in der Bauchhöhle.

Kuroda et al. Potent antitumor effect of SN-38-incorporating polymeric micelle, NK012, against malignant glioma DOI: 10.1002/ijc.24171 Yuasa et al. DNA methylation status is inversely correlated with green tea intake and physical activity in gastric cancer patients DOI: 10.1002/ij Keese et al. Doxorubicin and mitoxantrone drug eluting beads for the treatment of experimental peritoneal carcinomatosis in colorectal cancer DOI: 10.1002/ijc.24211

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar: http://www3.interscience.wiley.com Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Sherryl Sundell Managing Editor International Journal of Cancer Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 242 69120 Heidelberg Germany Tel.: +49 6221 424800 Fax: +49 6221 424809 E-Mail: intjcanc@dkfz.de