Eschborn – Am 28. Oktober 2020 wurde das interdisziplinäre Expertengremium Schlaf gegründet, um die Insomnie-Therapie näher zu beleuchten. Prof. Dr. Göran Hajak, Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Sozialstiftung Bamberg und Sprecher der Expertenrunde erklärt: „Schlafstörungen stellen ein zunehmendes Problem westlicher Gesellschaften mit hoher Prävalenz dar. Dabei sind Insomnien nichtorganischer Ursache am häufigsten. Jedoch lassen sich insgesamt zu wenige Patienten adäquat diagnostizieren und behandeln – obwohl unbehandelte Ein- und Durchschlafstörungen die Lebensqualität z. T. stark beeinträchtigen und langfristig die Gesundheit ungünstig beeinflussen können.“ Die sieben Gründungsmitglieder, namhafte Experten aus Schlafforschung bzw. Schlafmedizin, Pharmazie und Naturheilkunde (>> Bild), haben sich daher zum Ziel gesetzt, die Relevanz und die Therapiemöglichkeiten von Schlafstörungen zu analysieren und zu kommunizieren. Den Fokus legt die Gruppe dabei auf die Bewertung der Einsatzmöglichkeiten evidenzbasierter Phytotherapie in der Insomnie-Therapie. Begleitet wird die Initiative von der Repha GmbH Biologische Arzneimittel.
„Laut des Gesundheitsreports der Deutschen Angestellten Krankenkasse von 20171 leiden inzwischen 35 % der Erwerbstätigen hierzulande unter Problemen beim Ein- und Durchschlafen. Seit 2009 ist ein Anstieg um 66 % bei den Schlafstörungen zu verzeichnen. Aufgrund der vielfältigen, fachübergreifenden Ursachen, Diagnoseansätze und Therapieoptionen sehen wir es als wichtig an, das Thema Schlafstörungen interdisziplinär zu bearbeiten und praxisrelevant zu übersetzen, zumal die nichtorganische Insomnie im Praxisalltag mit 42 % überrepräsentiert ist. Dies schließt die Einordnung der aktuellen Leitlinien im Hinblick auf verfügbare Therapieoptionen mit Fokus auf evidenzbasierte Phytotherapie ein“, sind sich die Schlafexpertinnen und -experten einig. „Um gezielt Abhilfe zu schaffen, stehen Neurologen und Psychiater in Klinik und Praxis, Psychotherapeuten sowie Apotheken – und nicht zuletzt der Hausarzt in der Verantwortung“, erläutert Dr. Annkathrin Pöpel, Praxis für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Zürich (Schweiz).
Evidenzbasierte Phytotherapie kann Behandlungsoption bieten
„Schlafmangel ist immer auch mit Stress für den Körper verbunden und ein Übermaß an Stress wiederum belastet das Immunsystem“, erläutert PD Dr. Tatjana Crönlein, Universitäres Schlafmedizinisches Zentrum, Regensburg. Dies ist gerade in Zeiten erhöhter Infektionsgefahr von besonderer Bedeutung. In der Folge eines längerfristigen Schlafdefizits kann es z. B. zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Adipositas und Depressionen kommen. Akut können Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und Gedächtnisprobleme die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Daher sollten Schlafstörungen frühzeitig und adäquat behandelt werden. „Dabei gilt es neben der Art und der Schwere der Schlafstörung auch das Alter des Patienten zu berücksichtigen. Hier können evidenzbasierte Phytotherapeutika aufgrund ihres günstigen Nutzen-Risiko-Profils eine geeignete Behandlungsoption sein“, erklärt Gründungsmitglied Dr. Stefan Noé, Fachapotheker für Arzneimittelinformation, Karlsruhe. Die Wirkungen der Phytotherapie werden unter Experten, respektive in den Leitlinien2 kontrovers diskutiert bzw. aufgrund oftmals fehlender Evidenz abgelehnt. Hier ist jedoch eine differenziertere Betrachtung angezeigt, da heute auch wissenschaftlich gut untersuchte Extrakte mit nachgewiesener Wirksamkeit verfügbar sind. So hat der kombinierte Baldrian/Hopfen-Spezialextrakt Ze 91019 (ALLUNA®) durch das Committee on Herbal Medicinal Products der EMA den Status well-established use erhalten. Diese Bewertung beruht allein auf den Studien(ergebnissen) zu Ze 91019.
Rationale für Ze 91019
Gegenüber chemisch-synthetischen Schlafmitteln haben evidenzbasierte Phytoschlafmittel wie Ze 91019 den Vorteil, dass sie gut verträglich sind, nicht zu Abhängigkeit führen, nicht im Verdacht stehen, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zu verursachen und keine so genannten Überhangeffekte nach sich ziehen3-7. „Besonders die beiden letztgenannten sind wichtige Faktoren, die bei der Therapie von älteren Patienten mit Schlafstörungen beachtet werden sollten. Denn viele dieser Patienten stehen unter Polymedikation und riskieren bei Hangover-Effekten eine erhöhte Sturzgefahr“, betont Prof. Dr. Jost Langhorst, Klinik für integrative Medizin und Naturheilkunde, Bamberg. Neben der Verträglichkeit wurde die Wirksamkeit des Spezialextraktes in einer Reihe von Studien belegt3-7. Auch der Wirkmechanismus ist gut untersucht. „Der Baldrian in Ze 91019 weist einen vergleichbaren Wirkmechanismus auf wie der endogene Schlafinduktor Adenosin, die Hopfenbestandteile wirken ähnlich wie Melatonin8-10“, erläutert Prof. Dr. Andrea Rodenbeck, Universitätsmedizin Göttingen. PD Dr. Christian Benedict, Institut für Neurowissenschaft, Universität Uppsala (Schweden) erklärt: „Heute wird von einem so genannten Zwei-Prozess-Modell des Schlafs ausgegangen, an dem verschiedene Transmitter beteiligt sind. So steigert z. B. die über den Tagesverlauf zunehmende endogene Adenosin-Konzentration den Schlafdruck zum Abend hin und das bei Dunkelheit sezernierte Melatonin induziert den Schlaf10. Analog dazu wirkt Ze 91019 wie pflanzliches Adenosin bzw. Melatonin auf den Schlafprozess – durch die Aktivierung der gleichen Rezeptoren und Adenosin- bzw. Melatonin-vermittelten Signalkaskaden im ZNS.“
Mehr Informationen im Fachbereich auf www.alluna-schlaf.de
Die Quellen sowie weitere Hintergrundinformationen können auf Wunsch unter folgendem Pressekontakt angefordert werden: