Berlin – Sich um hyperaktive Kinder und Jugendliche und deren Angehörige zu kümmern, ist eine aufopferungsvolle und schwere Aufgabe. Zwei Berlinerinnen haben sich ihr besonders engagiert verschrieben. Die im Bundesverband Arbeitskreis Überaktives Kind e. V. aktiven Karin-Gisela Seegers und Barbara Heide Högel erhalten dafür jetzt die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die vom Bundespräsidenten verliehene hohe Auszeichnung wird Senatorin für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz Katrin Lompscher den beiden Frauen am kommenden Donnerstag, dem 20. September überreichen.
In Deutschland sind etwa 3-5 % der Kinder und Jugendlichen von einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betroffen. Das sind zwischen 300.000 und 500.000 junge Menschen. Noch wesentlich höher ist die Zahl der Kinder, bei denen die ADHS-Symptome wie Konzentrationsprobleme, Hyperaktivität und Impulsivität auftreten und einer Behandlung bedürften. Eine frühzeitige Diagnostik und eine Therapie helfen entscheidend, die Folgen dieser Störung für das Leistungs- und Sozialverhalten sowie für die Persönlichkeitsentwicklung der Betroffenen zu mindern.
Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher würdigt das ehrenamtliche Engagement von Karin-Gisela Seegers und Barbara Heide Högel. “Die beiden Frauen haben sich große Verdienste in der Selbsthilfe von ADHS-Betroffenen und deren Angehörigen erworben. Seit vielen Jahren arbeiten die Berlinerinnen aktiv im Bundesverband Arbeitskreis Überaktives Kind e. V. mit. Frau Seegers ist das dienstälteste Vorstandsmitglied. Ihre Arbeit hat maßgeblich dazu beigetragen, dass heute auch in Berlin mehrere Selbsthilfegruppen etabliert sind und ratsuchende Eltern, von denen sehr viel Kraft gefordert wird, dort Entlastung und Unterstützung finden. Frau Högel hat u.a. die Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung ‘Alte Ziegelei’ in Rädel/Lehnin mit aufgebaut, sie hat Film- und Buchprojekte entwickelt und zum Thema ADHS wissenschaftlich gearbeitet.” Die Senatorin unterstreicht, wie wichtig es für den schwierigen Umgang mit den Betroffenen sei, dass deren Eltern, Erzieher und Lehrer sowie auch die Ärzteschaft nach dem neuesten Stand der Wissenschaft über die Erscheinungs- und Behandlungsformen der ADHS informiert sind. Auch daran hätten die beiden ausgezeichneten Frauen ihren Anteil.
Die Ordensverleihung findet statt am Donnerstag, 20. September, um 13.30 Uhr im Amtszimmer der Senatorin in der Brückenstraße 6 in 10179 Berlin. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind dazu herzlich eingeladen.