Göttingen – Deutsche Hochdruckliga DHL e.V. empfiehlt Blutdruck-Telemonitoring-Methode und deren technische Umsetzung.
Dr. Egbert Schulz und Dr. Lennart Neumann vom Nephrologischen Zentrum Göttingen arbeiten seit mehr als 10 Jahren an der Verbesserung der Blutdruckbehandlung mithilfe der Telemedizin. „Wir waren und sind Pioniere.“ so Neumann. Nach der grundlegenden Doktorarbeit folgten weitere wissenschaftliche Studien und zahlreiche Veröffentlichungen. Die Arbeitsgruppe formulierte und belegte zuerst weltweit u.a. Blutdruckgrenzwerte beim Telemonitoring. Nicht das technisch Machbare sondern medizinisch Sinnvolle stand für die Beiden immer im Vordergrund.
Aktuelles Projekt ist das europäische Telemedizin-Register EUSTAR, in dem das Telemonitoring in den europäischen Bluthochdruck-Exzellenz-Zentren der europäischen Hypertonie-Gesellschaft ESH, zu denen auch das Nephrologische Zentrum Göttingen zählt, zum Einsatz kommt.
Schulz, der seit vielen Jahren Vorlesungen zum Thema Telemedizin an der Universität Zürich hält, resumiert: „Wir mussten die medizinisch eindeutig nützliche Methode für den Praxisalltag tauglich machen.“ Mithilfe eines Göttinger IT-Entwicklers (eddyson) und der Hochdruckliga sowie dem Göttinger Blutdruckinstitut als Interessenvertretung der Patienten an der Seite gelang es, die vom Patienten zuhause gemessenen Blutdruckwerte im Praxisinformationssystem des Arztes anzuzeigen. „Das Nephrologische Zentrum Göttingen war bei der Entwicklung Referenzzentrum und hat uns aus Arzt- und Praxispersonalperspektive den Spiegel vorgehalten.“ So Schulz weiter. Die Plattform SciTIM® verbindet unterschiedliche Blutdruckmessgeräte, aber auch digitale Blutdrucktagebücher z.B. in Form von Apps datensicher mit diversen Arztpraxissystemen. Anlässlich der diesjährigen wissenschaftlichen Tagung der Deutschen Hochdruckliga in Berlin hat die Fachgesellschaft für Bluthochdruck klar Stellung bezogen. In einer aktuellen Pressemitteilung wird demnach das „Göttinger“ Blutdruck-Telemonitoring ausdrücklich empfohlen.