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Glückwunsch an Leopoldina

Pressemitteilung der Fraktion DIE LINKE. im Bundestag

Berlin – Zur Entscheidung von Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU), die Leopoldina in Halle (Saale) zur Deutschen Akademie der Wissenschaft zu benennen, erklärt Petra Sitte, stellvertretende Vorsitzende und forschungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE:

Herzlichen Glückwunsch nach Halle. Ich freue mich, dass die älteste Wissenschaftsakademie in Europa Deutsche Akademie der Wissenschaften wird. Als Akademie der Naturwissenschaftler und Mediziner ist sie weltweit anerkannt und findet bei Akademien aus anderen Ländern viel Gehör in wissenschaftlichen Fragen.

Es ist richtig, dass einer bereits bestehenden Wissenschaftseinrichtung statt der Neugründung einer Nationalen Akademie der Vorrang gegeben wurde. Die jahrelangen Verzögerungen, die auch auf Widerstände der Bundesländer aus Angst vor Bedeutungsverlust ihrer eigenen regionalen Akademien zurückzuführen sind, wurden nun endlich beendet.

Die Leopoldina muss als Diskussionsforum nicht nur dem Austausch der Wissenschaftler untereinander dienen, sondern sie muss auch Ansprechpartnerin für die internationalen Akademien sein. Ein Alleinvertretungsanspruch der deutschen Wissenschaft nach außen, wie von anderen Forschungsorganisationen befürchtet, wird damit aber nicht zementiert.

Wichtig ist zudem, dass sie die Politik und Gesellschaft wissenschaftlich berät. Gefälligkeitsgutachten sind von ihr nicht zu erwarten. Das gilt besonders für Zukunftsfragen wie den Klimawandel und Energieversorgung. Dazu hatte die Leopoldina schon vor dem G8-Gipfel gemeinsam mit anderen Akademien eine Stellungnahme an die Bundesregierung überbracht.

Auch finde ich es ein gutes Zeichen, dass eine Wissenschaftseinrichtung, die in den neuen Bundesländern liegt, zur Deutschen Akademie der Wissenschaft gekürt wurde.