Köln – Alkohol ist das Suchtmittel Nummer eins bei jungen Menschen in Deutschland. Knapp 42 Prozent der 18- bis 25-Jährigen gefährden ihre Gesundheit durch Rauschtrinken. Bei den Minderjährigen fallen vor allem die Jungen zwischen 16 und 17 Jahren auf. Mit 45 Prozent ist das Rauschtrinken bei ihnen besonders weit verbreitet, bei den Mädchen neigt mehr als jede Fünfte (22 Prozent) dazu. Diese Ergebnisse aus der Drogenaffinitätsstudie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) machen deutlich: Riskanter Alkoholkonsum ist bei jungen Menschen in Deutschland weiterhin verbreitet. Zum Weltdrogentag am 26. Juni macht die BZgA darauf mit einer großen Open-Air-Aktion unter dem Motto „Glasklar statt benebelt“ aufmerksam, die heute (25. Juni) in Köln stattfindet.
BZgA-Direktorin Prof. Dr. Elisabeth Pott erklärt: „In Deutschland wird Alkohol immer noch stark verharmlost. Das wirkt sich auch auf den Umgang von jungen Menschen mit Alkohol aus. Exzessives Trinken ist bei einem Teil von ihnen nach wie vor ein Problem. Welche Gefahren damit einhergehen, verlieren junge Menschen dabei meist völlig aus dem Blick.“ Vor allem das Rauschtrinken kann sich massiv auf die Gesundheit Jugendlicher auswirken. Studien zeigen, dass hoher Alkoholkonsum im Jugendalter zu Störungen wichtiger Hirnfunktionen führen kann. Kognitive Leistungen wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und abstraktes Denken werden dadurch beeinträchtigt. Auch nach zehn Jahren waren solche Störungen noch nachweisbar. „Außerdem hat Alkohol ein hohes Suchtpotenzial. Je früher Jugendliche mit dem Trinken beginnen, desto höher ist das Risiko, später abhängig zu werden“, sagt Prof. Dr. Pott.
Seit 2009 führt die BZgA die größte deutsche Alkoholpräventionskampagne für Jugendliche „Alkohol? Kenn dein Limit.“ durch und wird dabei vom Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) unterstützt. „Alkoholprävention, speziell für Jugendliche, ist und bleibt unverzichtbar. Schließlich geht es um die gesunde Entwicklung der kommenden Generation“, erklärt PKV-Verbandsdirektor Dr. Volker Leienbach. „Mit der Förderung der „Kenn dein Limit.“-Kampagne übernimmt die Private Krankenversicherung gesellschaftliche Verantwortung auch im Bereich der Suchtprävention und trägt dazu bei, riskantes Trinkverhalten von Jugendlichen zu reduzieren.“
„Glasklar statt benebelt“ – Die Aktion zum Weltdrogentag in Köln Im Rahmen der Kampagne findet heute die Open-Air-Aktion der BZgA „Glasklar statt benebelt“ zum Weltdrogentag statt. Auf dem Aktions-Areal in der Kölner Innenstadt können Jugendliche an überdimensionalen und teils begehbaren Bier-, Schnaps- und Sektgläsern hautnah erfahren, welche Risiken mit Alkohol verbunden sind. Im 2,80 Meter hohen Bierglas etwa machen eindringliche Audiosequenzen die unterschiedlichen Gefahren und Folgen von hohem Alkoholkonsum erlebbar. Am Mix-it Schnapsglas können Jugendliche außerdem ihr Wissen über alkoholhaltige Mischgetränke auf die Probe stellen oder mit der Rauschbrille, die bis zu 1,3 Promille simuliert, erleben, wie stark Alkohol die Wahrnehmung und Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt.
Fotos von der Aktion in Köln können Sie ab etwa 15.00 Uhr herunterladen
unter:
http://www.bzga.de/presse/pressemotive/alkohol-kenn-dein-limit/
Weitere Informationen:
Aktuelle Grafiken zum Alkoholkonsum Jugendlicher in Deutschland:
http://www.bzga.de/presse/daten-und-fakten/
Ergebnisse der BZgA-Studie „Die Drogenaffinität Jugendlicher und junger
Erwachsener in Deutschland 2011“:
http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
Wie Rauschtrinken das Gehirn verändert – Artikel im BZgA-Newsletter
„Alkoholspiegel“
http://www.bzga.de/infomaterialien/alkoholpraevention/alkoholspiegel-oktober-2011/
Das Internetportal der Kampagne „Alkohol? Kenn dein Limit.“:
http://www.kenn-dein-limit.info