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GKV-Versicherte erhalten knapp 1 Mio. individuelle Rezepturen aus hessischen Apotheken

PRESSE-INFORMATION – Hessischer Apothekerverband e.V.

Offenbach am Main – Im Jahr 2015 haben die rund 1.500 öffentlichen Apotheken in Hessen 994.579 Rezepturen für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) hergestellt. Das ergab eine Auswertung von Verordnungen durch das Deutsche Arzneiprüfungsinstitut e.V. (DAPI).

„Rezepturarzneimittel sind und bleiben eine notwendige Ergänzung zu industriell hergestellten Arzneimitteln“, erläutert Uwe Arlt, Vorstandsmitglied des Hessischen Apothekerverbandes. „Rezepturarzneimittel sind in vielen Fällen unersetzlich, zum Beispiel wenn ein Kind ein Medikament in einer Dosis braucht, für die es kein industriell hergestelltes Arzneimittel gibt.“ Die Anfertigung des Arzneimittels wird detailliert dokumentiert. „Das erhöht die Sicherheit des hergestellten Arzneimittels, ist aber auch sehr zeitaufwändig“, so Arlt.

Fast die Hälfte der maßgefertigten Medikamente für gesetzlich Versicherte, knapp 450.000, entfiel 2015 auf so genannte ‚allgemeine Rezepturen‘, z.B. Kapseln oder Salben. Jede Apotheke kann solche allgemeinen Rezepturen herstellen. Davon abgegrenzt werden so genannte Spezialrezepturen, z.B. für die Heroinersatz- oder Krebstherapie sowie die künstliche Ernährung (Ernährung unter Umgehung des Darms).

Mit der Herstellung von Rezepturen leisten die hessischen Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Überbrückung von Versorgungslücken bei Fertigarzneimitteln. Für ihre Leistung erhalten sie jedoch weniger als den Mindestlohn. Vergütet werden der Einkauf der Grundstoffe und die Herstellung des Medikamentes. Anders als bei Fertigarzneimitteln gibt es aber keine Gebühr für Beratung und Abgabe der individuellen Arznei. Dazu Arlt: “Das ist nicht nachvollziehbar, weil gerade Rezepturarzneimittel oft eine besonders intensive Beratung erfordern. Deswegen fordern wir ein, dass Rezepturen hinsichtlich des Beratungsaufwandes den Fertigarzneimitteln gleich gestellt werden.”

Weitere Informationen unter www.dapi.de