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Gesundheitswirtschaft hat sich zu einem Standortfaktor entwickelt

Pressemitteilung

Saarbrücken – Anlässlich der Eröffnung der Messe für Gesundheit, Wellness & Homecare in Saarbrücken erklärte Gesundheitsminister Gerhard Vigener:

„Die Health-Care-Branche im Saarland ist weiter auf dem Vormarsch: Unter Berücksichtigung aller Berufsgruppen – sind neben dem so genannten klassischen Gesundheitssektor – in unserem Lande über 45.000 Menschen im Gesundheitswesen tätig. Der Anteil der im Gesundheitswesen Beschäftigten an der Gesamtzahl der Beschäftigten betrug 2004 10,5 Prozent. Die Gesundheitsbranche stellt damit einen wichtigen Wirtschaftsfaktor für das Saarland dar.“

Die Gesundheits- und Pflegeberufe befinden sich im Saarland im Aufwind. Sie haben eine hohe gesundheits- und sozialpolitische Bedeutung und bieten interessante und zukunftssichere Arbeitsplätze. Über 30.000 Menschen sind im Saarland in einem der 18 anerkannten Gesundheitsfachberufe tätig. Die Arbeitslosigkeit liegt mit ca. 3 Prozent weit unter der allgemeinen Arbeitslosenquote. Gesundheits- und Pflegeberufe haben vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung Zukunft. Pflege und Gesundheitsberufe bieten jungen Menschen ein attraktives und zukunftsorientiertes Betätigungsfeld mit anspruchsvollen, eigenverantwortlichen und abwechslungsreichen Aufgaben. Allen ist eines gemeinsam: sie beschäftigen sich mit der Pflege, Betreuung und Therapie von kranken und hilfsbedürftigen Menschen. Damit bieten diese Berufe Chancen für alle, die Freude an der Arbeit mit Menschen und im Team haben und über Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen verfügen. Wurden 1994 rund 1.910 Ausbildungsplätze an saarländischen Krankenhäusern vorgehalten, so werden heute 2.168 Ausbildungsplätze für 12 verschiedene Gesundheitsberufe bereitgestellt. Vigener sprach sich dafür aus, dass vor allem Altenpflegeberufe attraktiver gemacht werden müssen.

„Entgegen dem Bundestrend ist die Zahl der besetzten Ausbildungsstellen von 1999 bis 2004 um 7,9 Prozent gestiegen, was die höchste Steigerungsrate aller Bundesländer bedeutet. In fast allen Bundesländern ging die Zahl der Auszubildenden in der Krankenpflege zurück,“so Vigener.

Die dritte Messe für Gesundheit, Wellness & Homecare stellt die wichtigen gesundheitspolitischen Themenbereiche wie die Prävention, die Selbsthilfe, alternative Behandlungsmethoden, Fitness und Vitalität im Alter vor. Mit dieser Gesundheitsmesse, die ganzheitlich ausgerichtet ist, wird für rund 4 Millionen Menschen der Großregion Saar-Lor-Lux/Westpfalz die Möglichkeit geschaffen, sich intensiv zum Thema Gesundheit zu informieren.

„Im Rahmen der Fachmesse werden auch weitere wesentliche gesundheitspolitische Themen angesprochen: Bewegung, Fitness und Ernährung. Diese zentralen Faktoren – ich möchte sie „Präventionsbausteine“ nennen – sollen und können dazu beitragen, die Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Adipositas aber auch Rückenbeschwerden zu vermeiden, zu reduzieren bzw. ihre Entstehung hinauszuzögern. Ich bin der festen Überzeugung, dass es keinen Menschen gibt, der nicht möglichst lange, selbstständig, leidens- und beschwerdefrei bzw. beschwerdearm leben und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchte. Gesundheit ist somit nicht erst dann wichtig, wenn der Mensch erkrankt ist. Wir sollten nicht warten, bis das „Kind in den Brunnen“ gefallen ist. Wenn es um das Vermeiden von schwerwiegenden, lebensstilbedingten Erkrankungen geht, kann jeder von uns bis zu einem gewissen Anteil dazu beitragen, diese Krankheiten zu verhindern bzw. ihr Entstehen hinauszuzögern. Wir leben in einer Zeit, in der tagtäglich neue Ideen zu einem noch gesünderen Leben, zu gesünderer Ernährung veröffentlicht werden. Noch nie gab es so viele Sport- und Fitnesseinrichtungen wie heute – eigentlich müssten wir alle fit und kerngesund sein, aber die Realität sieht anders aus.

Hektik, Stress, ungesunde und falsche Ernährung, Suchtmittelkonsum, sowie Bewegungsmangel bestimmen unseren Tagesablauf. Für viele Teile der Bevölkerung beschränken sich sportliche Aktivitäten und sportlicher Wettkampf auf das Schauen von Sportsendungen im Fernsehen, verbunden mir dem Konsum von Chips, Cola und Bier. Wir legen jeden Kilometer mit dem Auto zurück, selbst Kinder werden von klein auf mit dem Auto in Kindergarten oder Schule gefahren. Wir leben zwar in einer „bewegten“ und sich permanent verändernden Gesellschaft, der Mensch – als Hauptakteur dieses Bewegseins – aber ist bewegungsfaul geworden. Er umgibt sich immer früher und häufiger mit so genannten Bewegungskillern“, so Minister Vigener.

Vigener würdigte, dass moderne Ansätze zur Prävention und Gesundheitsförderung in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Lebenswelten für die Entwicklung, Erhaltung und Wiederherstellung der Gesundheit erkannt hätten. Zwei Drittel der Bevölkerung hielten Sport wichtig für die Gesundheit. „Erfreulicherweise ist die Zahl der Sport treibenden Bevölkerung in den letzten 10 Jahren von 22 % auf 30 % angestiegen.“