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Gesundheitswesen: vbw Studie sieht Einsparpotenziale von 19 Milliarden Euro jährlich

Brossardt: “‘Kompass Gesundheitspolitik’ weist den Weg zu mehr Effizienz”

München – “Mit einer Neuausrichtung der Finanzierung des Gesundheitssystems lassen sich jedes Jahr rund 19 Milliarden Euro einsparen”, erklärte Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. Zu diesem Ergebnis kommt das vbw Gutachten “Kompass Gesundheitspolitik”, das vom IfG – Institut für Gesundheitsökonomik für die vbw erstellt wurde. “Durch den demografischen Wandel und der wirtschaftlichen Bedeutung des Gesundheitssektors, brauchen wir dringend einen Gesamtansatz für ein zukunftsfestes Gesundheitssystem. Diesen zeigt unsere Studie auf”, so Brossardt weiter.

Die Studie beschreibt einen Katalog von rund 40 ineinandergreifenden Maßnahmen für mehr Effizienz und Qualität im Gesundheitswesen. Grundlage hierfür sind die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft. Brossardt: “Ein wichtiges Ziel ist, die Finanzierung in der GKV in ein selbststeuerndes System zu überführen, das für alle Beteiligten die richtigen Anreize setzt. Die Kassen müssen ihre Beiträge wieder selbst bestimmen können. Außerdem muss der Missbrauch der Sozialversicherung als Umverteilungsinstrument beendet und das Umlageverfahren um generationengerechte Rücklagen erweitert werden. Der ‘Regionale Gesundheits-Kombi’, ein Modell der vbw, das beispielsweise einen ‘regionalisierten Gesundheitsfonds’ vorsieht, zeigt hier Wege auf.”

Unabdingbar ist für Brossardt, die Eigenverantwortung aller Beteiligten im Gesundheitssystem zu stärken und die Transparenz zu fördern. Brossardt: “Den Versicherten sollte der Zusammenhang zwischen ihren Beiträgen und dem Versicherungsschutz im Krankheitsfall besser verdeutlicht werden, um ein Preis-Leistungs-Denken zu etablieren. Eine finanzielle Überforderung Einzelner kann durch einen steuerfinanzierten Sozialausgleich verhindert werden.”

Ein weiterer Maßnahmenblock der vbw Studie sieht vor, Krankenhäuser und Arztpraxen bei der Gestaltung ihrer Häuser mehr Planungsfreiheit einzuräumen. “Der bestimmende Einfluss der Politik auf kommunale Häuser muss reduziert werden”, betonte Brossardt.