München – Das Projekt ‘Hart am Limit – HaLT’ ist ein wichtiger Baustein gegen das zunehmend exzessives und riskantes Trinkverhalten Jugendlicher. Diese Bilanz zog Gesundheitsstaatssekretärin Melanie Huml nach einem Jahr Laufzeit heute in München. Huml: “Immer mehr Jugendliche werden mit Alkoholvergiftung eingeliefert. Genau hier setzt ‘HaLT’ an: noch in der Klinik, bekommen Jugendliche von geschulten Mitarbeitern weitere Hilfe angeboten und auch die Eltern werden mit ins Boot geholt.” Nach einem Jahr Projektlaufzeit konnten an insgesamt 21 Beratungsstandorten in ganz Bayern über 500 Gespräche mit Jugendlichen am Krankenbett und mit den Eltern geführt werden. Damit soll eine erhöhte Sensibilität beim Thema Alkoholkonsum unter Jugendlichen erreicht und zugleich die Einhaltung des Jugendschutzes bei Festveranstaltungen, in Gaststätten und im Handel gewährleistet werden. Das Gesundheitsministerium fördert das Projekt mit rund 300.000 Euro.
Die Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit einer Alkoholvergiftung ist laut Statistischem Bundesamt drastisch gestiegen. 2007 mussten über 4.000 Jugendliche wegen Alkoholvergiftung stationär behandelt werden. Die jüngsten Alkoholopfer waren dabei gerade einmal 10 Jahre alt. Bayern hat als erstes Bundesland das vom Bund initiierte Modellprojekt im Januar 2008 flächendeckend eingeführt. Bei der Bayerischen Akademie für Suchtfragen (BAS) wurde hierzu eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Regionale Projektpartner für ‘HaLT’ sind Krankenhäuser und staatliche Stellen, wie Gesundheits-, Jugend-, und Schulämter, Beratungsstellen und die Polizei, aber z. B. auch niedergelassene Ärzte und der Hotel- und Gaststättenverband. Einige Krankenkassen beteiligen sich an der Finanzierung. Als starken und verlässlichen Partner gegen Sucht würdigte Huml die BAS: “Die Einrichtung hat sich durch das ehrenamtliche Engagement von Wissenschaftlern und Praktikern als Kompetenzdrehscheibe zwischen Forschung, Klinik und Beratungsstellen bewährt.” Weitere Informationen zum Projekt ‘HaLT’ unter http://www.bas-muenchen.de .
Bisher 21 Beratungsstandorte:
– Landratsämter Bad Tölz, Bamberg, Coburg, Main-Spessart, Regensburg, Würzburg – Caritas Augsburg, Ebersberg, Traunstein – Condrobs Garmisch-Partenkirchen, München, Starnberg – Bezirksjugendwerk der AWO Ansbach, Fürth, Neustadt a.d.A.-Bad Windsheim, Weißenburg-Gunzenhausen – städt. Drogen- und Suchtberatung Erlangen – Fachambulanz für Suchterkrankungen Rosenheim – Stadtjugendamt Schweinfurt – Stadt Nürnberg – Psychologische Beratungsstelle Diakonie Hochfranken Hof
Weitere Informationen: http://www.gesundheit.bayern.de