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Gesundheitssenatorin Lompscher: Prävention ist entscheidend bei Drogen- und Alkoholmissbrauch

Pressemitteilung

Berlin – Heute haben Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher und die Landesdrogenbeauftragte Christine Köhler-Azara zwei neue Studien zur Drogen- und Suchtsituation in Berlin vorgestellt. Der Epidemiologische Suchtsurvey 2006 und die Europäische Schülerstudie zu Alkohol und anderen Drogen 2007 (ESPAD) geben durch Befragung von Jugendlichen und Erwachsenen im Alter von 15 – 64 Jahren ein repräsentatives Bild über den derzeitigen Konsum legaler und illegaler Suchtmittel in Berlin. Danach ist die Zahl der Menschen mit einem problematischen oder riskanten Alkoholkonsum seit dem Jahr 2000 in Berlin rückläufig. Der Konsum illegaler Drogen ist seit dem Jahr 2000 dagegen gestiegen. Alkohol bleibt das mit Abstand am stärksten verbreitete Suchtmittel. 490.000 Berlinerinnen und Berliner konsumieren Alkohol auf riskante oder missbräuchliche Weise, 65.000 sind alkoholabhängig. Rund 820.000 Menschen in dieser Berliner Bevölkerungsgruppe rauchen.

Die Landesdrogenbeauftragte verweist darauf, dass das Rauschtrinken bei Jugendlichen zwischen 15 und 17 Jahren und bei jungen Erwachsenen bis 24 Jahre zugenommen hat. Mehr als die Hälfte (54,6%) der 15- bis 17-jährigen Befragten habe angegeben, sich zumindest einmal in den letzten 30 Tagen einen Rausch angetrunken zu haben. Hingegen schnitten die Berliner Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu den Befragten in sechs anderen Bundesländern sowohl beim Alkohol- als auch beim Tabakkonsum besser ab. Der Cannabis-Konsum jedoch ist bei den Berliner Schülerinnen und Schülern höher.

Senatorin Katrin Lompscher: “Vor allem Jugendlichen gilt unsere Aufmerksamkeit. Wir wollen sie erreichen, bevor Alkohol- oder Cannabis-Konsum für sie zum Problem wird. Prävention ist das A und O. Wir haben deshalb in Berlin vor zwei Jahren ein Netzwerk Frühintervention entwickelt, das insbesondere auf Kinder und Jugendliche mit hohem Drogen- und Alkoholkonsum zielt. Zudem haben wir das Modellprojekt HaLT” – “Hart am LimiT” inzwischen erfolgreich zum neuen Projekt “NachHalt” weiterentwickelt und berlinweit eingeführt. Ziel ist es, Jugendlichen nach einer Alkoholvergiftung schon im Krankenhaus Hilfe anzubieten. 115.000 Euro stehen dafür aus Landesmitteln bereit. Über die Jugendschutz-Kampagne der Fachstelle für Suchtprävention wollen wir die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes und die Sensibilität der gesamten Bevölkerung erhöhen.”

Die Studien sind im Internet unter: http://www.berlin.de als Downloads verfügbar.