Baierbrunn/München – Die Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT! prämiert mit ihrem diesjährigen Gesundheitspreis die Präventionsprogramme “Fitness for Kids” aus Berlin und “Obeldicks” aus Datteln, Westfalen/ Der Medienpreis geht an Torben Müller, Redakteur von stern Gesund Leben/ Der Sonderpreis zeichnet das Diabetes Forum Konstanz e.V. aus/ Ärztliche Fortbildung und Wissenschaftliches Symposium schärfen Bewusstsein für Gefahren des Metabolischen Syndroms
Ein trauriger Rekord: Zwei Millionen Jungen und Mädchen in Deutschland wiegen zu viel – doppelt so viele wie in den 90er-Jahren. Der Anteil der krankhaft fettleibigen Jugendlichen hat sich laut einer aktuellen Studie des Robert Koch-Instituts sogar verdreifacht. Weil Übergewicht einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung des Metabolischen Syndroms ist, wurden heute gleich zwei Projekte, die diesem verhängnisvollen Trend entgegenwirken, von der Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT! mit dem Gesundheitspreis 2007 ausgezeichnet. Der Preis wird alljährlich für herausragende Leistungen im deutschen Gesundheitswesen verliehen, die sich dem Problemfeld Metabolisches Syndrom widmen.
Dr. Kerstin Ketelhut, Berlin, nahm die Auszeichnung für die Initiative “Fitness für Kids – Frühprävention im Kindergartenalter” entgegen. Das Projekt hat die mit hochrangigen Experten besetzte Jury überzeugt, weil es mit einfachen Mitteln Kinder zu mehr Bewegung anregt, umkompliziert umzusetzen ist und daher eine große Breitenwirkung erreicht. Heute bieten bereits mehr als 100 Berliner Tagesstätten und Grundschulen dieses regelmäßige Bewegungsprogramm in Form einfacher, kindgerechter Spiele und Übungen an.
Dr. Thomas Reinehr von der Vestischen Kinder- und Jugendklinik Datteln der Universität Witten/Herdecke in Westfalen wurde ausgezeichnet für das Projekt “Obeldicks – Ein Schulungsprogramm für massiv übergewichtige Kinder und ihre Eltern”. Diesem wissenschaftlich begleiteten Projekt zur Prävention des Metabolischen Syndroms ist es nach Ansicht der Jury gelungen, eine langfristige gesundheitsförderliche Verhaltensänderung bei Kindern und Jugendlichen zu erzielen. Mittlerweile bieten bundesweit 15 Institutionen die Schulung ambulant und mit nachweisbarem Erfolg an: Auch fünf Jahre nach Ende des Trainings bringen die Kinder deutlich weniger Gewicht auf die Waage als zu Beginn.
Stiftungs-Vorsitzender Hartmut Becker begründet, warum der insgesamt mit 25.000 Euro dotierte Preis in diesem Jahr zu gleichen Teilen an zwei Initiativen vergeben wird: “Beide Projekte zeigen, dass die Prävention des Metabolischen Syndroms schon im Kindes- und Jugendalter beginnen muss – und beide Preisträger decken diesen Aspekt von zwei verschiedenen Seiten ab.”
Der mit 12.500 Euro dotierte Medienpreis Print der Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT! zeichnet in diesem Jahr den Journalisten Torben Müller von der Redaktion Stern Gesund Leben aus für seinen Beitrag “Machen Sie den Pfunden Beine!” (Ausgabe 5/2006). Der Medienpreis TV/Hörfunk wird dieses Jahr nicht vergeben.
Der erstmalig vergebene Sonderpreis der Stiftung in Höhe von 2.500 Euro geht an die Initiative “Schüler informieren gemeinsam über Bluthochdruck, Übergewicht und Diabetes”. Entwickelt wurde dieses Projekt von Waltraud Weiß vom Diabetes Forum Konstanz e.V.
Im Anschluss an die heutige Preisverleihung informiert eine Fortbildungsveranstaltung niedergelassene Ärzte über wichtige Aspekte zu Prävention, Diagnose und Therapie des Metabolischen Syndroms in der hausärztlichen Praxis. “Update 2007: Neue Aspekte des Metabolischen Syndroms” lautet am Samstag, 7. Juli 2007, der Titel des 2. Wissenschaftlichen Symposiums der Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT!. International führende Wissenschaftler und Mediziner aus dem deutschsprachigen Raum werden dazu in Baierbrunn erwartet. Vorsitzender des Symposiums ist der renommierte Fachmann für das Metabolische Syndrom Prof. Dr. med. Markolf Hanefeld, Direktor des Zentrums für klinische Studien an der Technischen Universität Dresden.
Hintergrund: Die Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT! hat zum Ziel, nachhaltig über die gefährliche Volkskrankheit Metabolisches Syndrom aufzuklären: Von ihm sprechen Experten, wenn bei Patienten die Faktoren Übergewicht, Bluthochdruck, Fett- und Zuckerstoffwechselstörungen zusammentreffen; Betroffene tragen ein höheres Risiko, an Herzinfarkt, Schlaganfall und Diabetes zu erkranken. Gründer der 2005 ins Leben gerufenen Stiftung ist der Münchner Verleger und Inhaber des Wort & Bild Verlages Rolf Becker. In diesem Jahr wird die Verleihung des Gesundheitspreises um eine ärztliche Fortbildung und ein hochrangig besetztes wissenschaftliches Symposium ergänzt. Der Gesundheits- und Medienpreis sowie das Wissenschaftliche Symposium der Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT! werden vom Wort & Bild Verlag gefördert.
Jurymitglieder des Gesundheitspreises (Beirat der Stiftung RUFZEICHEN GESUNDHEIT!): Professor Dr. Klaus Bös (Institut für Sportwissenschaften an der Universität Karlsruhe), Professor Dr. Hans Hauner (Lehrstuhl für Ernährungsmedizin an der Technischen Universität München), Professor Dr. Markolf Hanefeld (Experte im Bereich Diabetologie und Fettstoffwechsel an der Universität Dresden), Dr. Marianne Koch (Präsidentin der Deutschen Schmerzliga e.V.), Professor Dr. Thomas Meinertz (Klinik und Poliklinik für Kardiologie und Angiologie am Universitäts-Klinikum Hamburg Eppendorf), Professor Dr. Ruth Strasser (Herzzentrum an der Technischen Universität Dresden), Heinz-Günter Wolf (Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände), PD Dr. Petra Wagner (Sportwissenschaftlerin Technische Universität Kaiserslautern).
Jurymitglieder des Medienpreises: Klaus Bachmann (Sprecher der Jury, Wissenschaftsredakteur GEO), Dr. Christina Berndt (Wissenschaftsredakteurin Süddeutsche Zeitung), Günter Haaf (Redaktionsdirektor Wort & Bild Verlag), Prof. Dr. Karl Dietrich Hepp (fachwissenschaftlicher Berater Diabetiker Ratgeber), Dr. Regina Oehler (Wissenschaftsredakteurin Hessischer Rundfunk/Hörfunk), Heide Schaar-Jacobi (bis 2004 Redakteurin bei “Visite”, Norddeutscher Rundfunk/Fernsehen) und Bernd Schwedhelm (Ressortleiter Medizin, Bild am Sonntag).